Studie zu ESG-Investments Nachhaltigkeit verliert bei Investoren Sonderstatus

Die große Mehrheit der Investoren und Emittenten weltweit verfolgt heute eine Nachhaltigkeitsstrategie. Das ist das Ergebnis einer von der internationalen Großbank HSBC in Auftrag gegebenen Umfrage unter mehr als 1.700 Unternehmen und Investoren weltweit.
Im internationalen Vergleich sind die europäischen Investoren hierbei demnach führend: 85 Prozent von ihnen beziehen entsprechende Kriterien in ihre Anlageentscheidungen ein. In Asien sind es prozentual nur weniger als halb so viele, die eine ESG-Strategie verfolgen (40 Prozent).
Finanzielle Gründe statt Regulierung
In den persönlichen Interviews für die diesjährige HSBC-Studie nennen die Vertreter von Unternehmen und institutionellen Investoren als häufigsten Grund für eine ESG-Strategie höhere finanzielle Erträge. Der am zweithäufigsten genannte Grund sind Steuervergünstigungen.
Für Unternehmen in Europa stehen außerdem selbstgesetzte Nachhaltigkeitsziele sowie der Druck von Investorenseite ganz oben auf der Liste. Im Vorjahr nannten die Befragten neben Druck von Investoren auch die zunehmende Regulierung und die Sorge um ihre Reputation.
Größte Hindernisse für ESG-Investments
Zwar steht für 57 Prozent der Investoren einem Ausbau ihrer ESG-Investments nichts entgegen. Von den übrigen nennen aber mehr als die Hälfte fehlende ESG-Standards als Hindernis. Ebenso beklagen sie fehlende Investitionsobjekte und eine mangelhafte Transparenz.
„Fehlende Standards sind ein Problem für alle Marktteilnehmer“, kommentiert Daniel Klier, der den Geschäftsbereich Sustainable Finance beim Bankhaus HSBC leitet. „Die Kapitalgeber erwarten eine verstärkte Offenlegung von Nachhaltigkeitsrisiken.“