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Studie zu Überschussbeteiligungen Wie Lebensversicherer unter sinkenden Zinsen leiden

Euro-Symbol in Frankfurt: Die Niedrigzinspolitik der Europäische Zentralbank (EZB) bewirkt, dass sehr sicherheitsorientierte Kapitalanlagen mit Garantien eine immer niedrigere Rendite aufweisen.
Euro-Symbol in Frankfurt: Die Niedrigzinspolitik der Europäische Zentralbank (EZB) bewirkt, dass sehr sicherheitsorientierte Kapitalanlagen mit Garantien eine immer niedrigere Rendite aufweisen. | Foto: SarahC. / pixelio.de

Die Kölner Ratingagentur Assekurata hat jetzt wieder ihre jährliche Studie zu Überschussbeteiligungen und Garantien deutscher Lebensversicherer erstellt. In diesem Jahr nahmen insgesamt 47 Unternehmen teil, die nach Prämieneinnahmen einen Marktanteil von insgesamt 79 Prozent haben. Die knapp 130-seitige Studie zeigt, wie Verträge zur Altersvorsorge aus den Produktbereichen Klassik, Neue Klassik und Indexpolicen aktuell verzinst werden und welche Renditen die Kunden erwarten können.

„Als Folge des verschärften Zinsniveaus 2019 stehen die Deklarationen klassischer Verträge wie erwartet erneut unter Druck“, sagt Assekurata-Geschäftsführer Reiner Will. „Über alle analysierten Produktarten und Tarifgenerationen sinkt die laufende Verzinsung 2020 im Marktdurchschnitt um 0,09 Prozentpunkte auf 2,74 Prozent.“ Während bei jüngeren Tarifgenerationen ein höherer Rückgang zu verzeichnen sei, bleibe die Verzinsung bei älteren weitgehend stabil. Grund hierfür: die hohen Garantien bei Vertragsabschluss.

Sinkende Zinsen führen zu geringeren Deklarationen

Reiner Will, Assekurata

Die Überschussdeklaration fällt mit 2,79 Prozent im gewichteten Marktdurchschnitt höher aus als im arithmetischen. „Dies bedeutet, dass größere Unternehmen ihre Lebensversicherungspolicen tendenziell etwas besser verzinsen als kleinere“, erklärt Will. „Dies war vor einigen Jahren noch anders.“ Von den 30 Unternehmen mit einer klassischen privaten Rentenversicherung mit Höchstrechnungszins von 0,90 Prozent haben 21 die laufende Verzinsung abgesenkt. Neun Gesellschaften hielten an der Deklaration fest.

Hierzu zählt auch der Berliner Lebensversicherer Ideal, der mit 3,30 Prozent weiterhin marktweit die mit Abstand höchste laufende Verzinsung gewährt. Rechnet man die aktuellen Deklarationen inklusive der in Aussicht gestellten Schlussüberschüsse auf einen 25- jährigen Mustervertrag hoch, liegt die illustrierte Beitragsrendite im Marktdurchschnitt bei 2,07 Prozent. „Sie kann als unverbindliche Effektivverzinsung auf die Beiträge eines Kunden interpretiert werden“, erklärt der Assekurata-Geschäftsführer.

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Durchschnittliche laufende Verzinsung nach Garantiezins und Vertragsart >>Vergrößern! Grafik: ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur

„Im Vergleich zu anderen konservativen Sparanlagen ist dies eine sehr ordentliche Rendite“, ordnet Will die Zahlen ein. „Wenn die Kapitalmarktzinsen allerdings so niedrig bleiben, wird sie letztendlich schwer zu realisieren sein.“ Als Reaktion auf die anhaltend ungünstige Lage am Markt für sichere Anleihen vertreibt mit 24 Unternehmen nur noch die Hälfte aller Studienteilnehmer in ihrem Neugeschäft weiterhin eine klassische private Rentenversicherung mit lebenslangem Garantiezins von 0,90 Prozent.

„Die traditionelle Klassik rückt im Regal der Lebensversicherer offenbar immer weiter nach hinten“, kommentiert das Lars Heermann, Bereichsleiter für Analysen und Bewertungen bei der Kölner Ratingagentur. „Dies zeigen auch die Wachstumseinschätzungen der Anbieter für verschiedene Geschäftsfelder, welche wir wieder in bewährter Systematik abgefragt haben.“ Das Ergebnis: Fast alle Teilnehmer erwarten in der Zukunft ein vergleichsweise schlechtes Geschäft mit klassischen Lebensversicherungen.

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