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Südeuropa-Aktien Herr Gobron, wieso sind Anlagen in Spanien und Griechenland eine gute Investmentidee?

François Gobron managt für Generali Investments den GIS European Equity Recovery
François Gobron managt für Generali Investments den GIS European Equity Recovery

DAS INVESTMENT.com: Herr Gobron, Ihr Fonds Generali Investments European Equity Recovery investiert in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal – Länder der Eurozone, die als problematisch gelten. Wieso halten Sie das für eine gute Investmentidee?

Francois Gobron: Wir investieren in einer volatilen Umgebung, aber der Fonds schwankt viel weniger als die Märkte. So ist beispielsweise der Aktienmarkt in Griechenland, repräsentiert durch den FTASE-Index, zwischen Dezember 2013 – als wir den Fonds aufgelegt haben – und Ende 2016 um 76 Prozent gefallen. Mit einem entsprechenden ETF im Portfolio hätte man genau so viel verloren. Trotz einer negativen Performance in diesem harten Markt war unser Verlust mit 38,5 Prozent deutlich niedriger. Wir sind Stockpicker und suchen nach den besten Unternehmen, die im Markt zu finden sind. Wir sehen in den südeuropäischen Aktienmärkten einige der attraktivsten Investmentgelegenheiten in Europa – aufgrund der niedrigen Bewertungen und der guten Wachstumsperspektiven dieser Volkswirtschaften in den nächsten Jahren.   

Performance des GIS European Equity Recovery seit Fondsauflage 

Per 31.10.16

* Lokale Indizes Athex, IBEX35, PSI 20, FTSE MIB

1.200% Rendite in 20 Jahren?

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Wie sieht Ihre Länderallokation aus?

Gobron: Wir haben ein relativ konzentriertes Portfolio aus etwa 45 Titeln. Meine Zielallokation ist 15 Prozent Griechenland, 15 Prozent Portugal, 35 Prozent Italien und 35 Prozent Spanien. Da wir unsere Risiken streuen möchten, wollen wir nicht zu stark auf ein bestimmtes Land fokussiert sein.

In welche Unternehmen investieren Sie und wie treffen Sie genau die Auswahl?

Gobron: Wir investieren ohne Einschränkungen in Bezug auf Sektoren oder Größe nur in Unternehmen, die in Südeuropa gelistet sind. Jeder Titel hat im Mittel einen Anteil von zwei bis drei Prozent am Portfolio. Unsere Investmentphilosophie ist konsequent, aber einfach und besteht aus zwei Elementen. Zunächst sehen wir uns die Strategie an und sprechen mit dem Management. Die Strategieanalyse ist unser wichtigster Filter, um über ein Investment zu entscheiden: Noch bevor wir uns den Preis anschauen, schließen wir manche Unternehmen aus, weil wir mit ihrer Strategie nicht einverstanden sind. Danach bewerten wir die Aktie mit unserem Discounted Cash Flow Model, das auf unseren eigenen Schätzungen und auf Parametern aus unserer Strategieanalyse basiert. Südeuropäische Unternehmen bieten hervorragende Investmentgelegenheiten: Ihr Preis kann recht ineffizient sein und nicht unbedingt den wahren Wert des Unternehmens wiedergeben. In diesen Fällen hat man keinen Referenzpreis und man muss sich selbst einen angemessenen Preis überlegen.    

Wie bestimmen Sie dann den fairen Wert von Unternehmen?

Gobron: Man spricht mit dem Management und sieht sich die Bücher an. Ich mache erst eine strategische Analyse und bestimme dann den Wert. Man muss sich einen festen Zielpreis setzen und sich daran halten. Ist der Zielpreis erreicht, überprüft man noch einmal seine Grundannahmen. Wenn der Zielpreis sich dann nicht bewegt, verkauft man die Aktie.

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