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Asiatische Tigerstaaten Südkorea und Taiwan gehören dauerhaft ins Portfolio

Weiße Tiger
Weiße Tiger: Die Aktienmärkte von Südkorea und Taiwan haben die meisten ihrer Konkurrenten im vierten Quartal 2022 deutlich übertroffen. | Foto: Imago Images / imagebroker

Südkoreanische und taiwanesische Aktien lagen im vierten Quartal 2022 mit ihrer Performance weltweit an der Spitze – unserer Meinung nach aus gutem Grund. Während die asiatischen Tigerstaaten Singapur und Hongkong im Quartal zwischen 2 und 9 Prozent gewonnen haben, legten Südkorea und Taiwan um 17 beziehungsweise 12 Prozent zu. Die breiten Schwellenländermärkte sind hingegen nur um knapp 5 Prozent gestiegen, zieht Bloomberg den Vergleich.

Die Hauptfaktoren für den jüngsten Performance-Anstieg scheinen zu sein:

  • Schnäppchenjagd der Anleger
  • Optimismus auf den Märkten für Halbleiterchips und E-Fahrzeuge
  • Starke Fundamentaldaten

Wie nachhaltig ist dieser Trend? Und ist die Zeit reif für Anleger, sich näher damit zu befassen? Betrachten wir im Folgenden die einzelnen Elemente, die die Renditen antreiben.

Anleger sind auf Schnäppchenjagd

Südkorea und Taiwan haben in letzter Zeit einige der schlimmsten Kursverluste seit mindestens zwei Jahrzehnten erlebt. Seit Ende November liegt der FTSE South Korea Capped Index 40 Prozent unter seinem Allzeithoch (ATH), während der taiwanesische Index um 28 Prozent gefallen ist. Diese Renditen sind deutlich geringer als während der globalen Finanzkrise, fallen aber besser aus als die Ergebnisse in Bärenmärkten wie dem Platzen der chinesischen Aktienblase 2015 – 2016 und dem Handelskrieg zwischen den USA und China 2018. Darüber hinaus steht die Rendite Taiwans besser da als im Covid-19-Crash vom Frühjahr 2020.

Für sich genommen wäre diese Entwicklung für uns kein ausreichender Grund, diese Märkte als attraktiv bewertet zu betrachten. Doch selbst mit der Aussicht auf eine mögliche globale Rezession – die nicht unser Basisszenario ist – gehen wir davon aus, dass die nun vergleichsweise niedrigen Bewertungen einen Puffer bieten können, wenn die Gewinnerwartungen gesenkt werden sollten. Während die Multiplikatoren bereits deutlich von ihren Höchstständen zurückgegangen sind, werden die US-Märkte laut Bloomberg immer noch mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 18 gehandelt: Südkorea und Taiwan sind lediglich mit dem 10- bzw. 11-fachen bewertet. Nach unserer Analyse ist der Abschlag beim Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) sogar noch prägnanter.

 

Welche potenziellen Schnäppchen sich folglich derzeit machen lassen, zeigt das Beispiel von Berkshire Hathaway. Warren Buffetts Investmentgesellschaft legte kürzlich eine neue Beteiligung in Höhe von 5 Milliarden US-Dollar an Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) offen. Die Nachricht ging nur wenige Wochen nach der Bekanntgabe neuer Beschränkungen seitens der Vereinigten Staaten für den Verkauf moderner Halbleiter an China durch die Medien. Die Biden-Administration will zum einen den Aufbau chinesischer Technologiekapazitäten, einschließlich militärischer Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI), einschränken. Zum anderen soll die Abkopplung der Lieferketten von China vorangetrieben werden. Daher könnte die immer beliebter werdende „China-plus-eins“-Strategie es Südkorea und Taiwan ermöglichen, mittelfristig neue Fertigungsaufträge zu erhalten. Auch das unlängst auf den Weg gebrachte Gesetz zur Inflationsbekämpfung in den USA, das Investitionen in die heimische Fertigung anregen und die Beschaffung kritischer Güter von Freihandelspartnern fördern soll, könnte einen ähnlichen Effekt haben – vorausgesetzt, es gelingt den taiwanesischen und südkoreanischen Herstellern, umfangreiche Steuergutschriften zu erhalten.

Bei der Herstellung von Halbleitern sind die Eintrittsbarrieren aufgrund des enormen Kapitalbedarfs und des anspruchsvollen technologischen Know-how bekanntermaßen enorm hoch, was die Dominanz der wenigen großen Akteure in dieser Branche festigt. TSMC hat vor kurzem vorläufige Pläne für die Produktion fortschrittlicher Chips in seiner neuen Fabrik im Westen der Vereinigten Staaten (Arizona) bekannt gegeben, womit der Anteil der Vereinigten Staaten an der weltweiten Chip-Herstellung, der im vergangenen Jahr nur 12 Prozent betrug (gegenüber fast 40 Prozent im Jahr 1990), wieder steigt, wie der Branchenverband Semiconductor Industry Association kalkuliert.

Optimismus auf dem Halbleiter- und E-Mobilitätsmarkt

Die Schnäppchenjagd kann den Anlegern kurzfristig zugutekommen. Aber für die mittel- und längerfristigen Aussichten lohnt es sich, die Qualität zu bewerten. Der südkoreanische und der taiwanesische Aktienmarkt, die beide im Informationstechnologiesektor (vor allem Halbleiter) dominieren, sind auch stark in Grundstoff- und Industrietiteln engagiert, wobei die Gewichtung derzeit zwischen 14 und 23 Prozent liegt (FTSE Russell, Stand: 22. November 2022).

Beide Märkte beherbergen führende, hochprofitable Unternehmen mit einem breiten „Burggraben“ und haben ein robustes Ökosystem um sich herum aufgebaut. So kontrollieren taiwanesische Unternehmen nach Angaben von Statista (Stand: Oktober 2022) beispielsweise rund 11 Prozent der weltweiten Linienschifffahrtsflotte. Angesichts der Tatsache, dass 80 bis 90 Prozent des Welthandels auf dem Seeweg abgewickelt werden, ist dies ein entscheidender Vorteil in Zeiten unterbrochener Lieferketten, insbesondere für eine exportlastige Volkswirtschaft.

Halbleiter: Wir sehen Anzeichen, dass sich die Chip-Hersteller der Talsohle nähern. Nach einer fast beispiellosen Halbleiter-Knappheit in den Jahren 2020 und 2021 hat sich der Engpass in diesem Jahr in ein Überangebot verwandelt. Im Sommer stiegen die Lagerbestände sprunghaft an, so dass einige führende Unternehmen ihre geplanten Investitionsausgaben für 2023 um bis zu 50 Prozent gekürzt haben, wie Reuters berichtete (Stand: 26. Oktober 2022). Wir sind indes zuversichtlich, dass der Kapazitätsabbau von heute in die Preiserhöhungen von morgen übergehen kann – wie so oft in einer Branche, die für ihre ausgeprägte Konjunkturabhängigkeit bekannt ist. Generell sind wir der Meinung, dass der Technologiesektor seinen Tiefpunkt bereits erreicht haben könnte, sofern der Halbleiter-Bestandszyklus um die Jahreswende 2022/2023 seinen Höhepunkt erreicht.

Industrierohstoffe: Da die Welt immer schneller auf Elektrofahrzeuge umsteigt, ist die Nachfrage nach Batterien im gleichen Maße angestiegen. McKinsey prognostiziert, dass der Markt für Batteriezellen bis 2030 im Durchschnitt um mehr als 20 Prozent pro Jahr wachsen wird. Das verheißt einen Aufschwung für Südkoreas petrochemische Schwergewichte – von denen eines Milliarden von US-Dollar ausgibt, um den nachhaltigen Ausbau seiner Produktionslinien für Batteriematerialien zu beschleunigen, einschließlich eines kürzlich angekündigten Plans zum Bau einer Produktionsanlage für E-Auto-Komponenten in Tennessee im Süden der USA.

Starke Fundamentaldaten

Letztlich stellen wir fest, dass sich sowohl Südkorea als auch Taiwan in einer vergleichsweise beneidenswerten Position befinden, was die makroökonomischen Fundamentaldaten angeht. Als exportorientierte Länder neigen sie dazu, von schwächeren Währungen zu profitieren. Während die Stärke des US-Dollars zuletzt abrupt zum Stillstand kam, sind sowohl der Südkoreanische Won (KRW) als auch der Taiwanesische Dollar (TWD) immer noch deutlich billiger als zu Beginn des Jahres. Zu den eher negativen Auswirkungen einer schwachen Währung auf beiden Märkten gehört unweigerlich die Tatsache, dass Energieimporte teurer werden. Da jedoch die Preise von Energierohstoffen gegenüber ihren Höchstständen im Juni um fast ein Fünftel gefallen sind, könnte sich eine gewisse Erleichterung bei den Verbrauchern einstellen.

Mit einer Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 30 Prozent in Taiwan und knapp 50 Prozent in Südkorea sind beide Länder unseres Erachtens nach wie vor gut positioniert, um einem globalen Wirtschaftsabschwung standzuhalten. Obwohl die Verschuldung zugenommen hat, sind auch die Währungsreserven gestiegen, die sich in der Nähe von Allzeithochs bewegen.

Auf Jahresbasis wächst die südkoreanische Wirtschaft immer noch um fast 3 Prozent, trotz eines schwachen dritten Quartals mit nahezu Nullwachstum. Auch wenn die Prognosen von 2 Prozent BIP-Wachstum im nächsten Jahr im Kontext der Schwellenländer enttäuschend erscheinen, glauben wir, dass Südkorea die meisten Volkswirtschaften in den Emerging-Markets immer noch überflügeln dürfte. Das Pro-Kopf-BIP des Landes ist eher mit dem der entwickelten Märkte vergleichbar, nicht mit dem der Schwellenländer.

Südkorea kann nicht zuletzt von einer bemerkenswert hohen Produktivitätsrate profitieren, die auch mit „Agritech“-Innovationen zusammenhängt, wodurch für drohende Probleme bei der Ernährungssicherheit Abhilfe geschaffen wird. Das Land steht nach Weltbank-Angaben bei der staatlichen Finanzierung von Forschung und Entwicklung (F&E) im Bereich der Agrarwissenschaften unter den OECD-Ländern an erster Stelle. Die Regierung rühmt sich auch beeindruckender staatlicher Blockchain-Initiativen, einschließlich Plänen für Blockchain-gestützte Netzwerke zur Verbesserung transparenter Lebensmittelversorgungsketten sowie einer weiteren bahnbrechenden Neuerung – neuen digitalen IDs auf Blockchain-Basis, die in Smartphones implantiert werden und bestehende Ausweise ersetzen sollen. Solche IDs könnten die Effizienz von Unternehmen und Behörden verändern und Südkoreas digitales Wirtschaftsfundament und den Aufbau des Metaversums erheblich fördern.

Eine Übergewichtung koreanischer und taiwanesischer Aktien kann sich auszahlen

Wir sind der Meinung: Eine Übergewichtung koreanischer und taiwanesischer Aktien im Portfolio kann trotz der erhöhten Risiken – wozu auch geopolitische Unwägbarkeiten gehören – von Vorteil sein. Die Bewertungen sind unserer Meinung nach moderat und können als attraktiv angesehen werden. Die Region Asien als Motor für das Wachstum der konsumstarken Mittelschicht dürfte weiterhin langfristige Chancen bieten; insbesondere angesichts der weltweit unabdingbaren Umstellung auf grüne Energien sowie des stetigen technologischen Fortschritts.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Dies ist eine Marketingmitteilung. Bitte lesen Sie den Verkaufsprospekt und das KIID, bevor Sie eine endgültige Anlageentscheidung treffen. Alle Investitionen sind mit Risiken verbunden, einschließlich des möglichen Verlusts des Kapitals.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei diesem Dokument um allgemeine Werbeinformationen handelt und nicht um eine vollständige Darstellung oder Finanzanalyse eines bestimmten Marktes, einer bestimmten Branche, eines bestimmten Wertpapiers oder eines oder mehrerer aufgelisteter Investmentfonds. Franklin Templeton veröffentlicht nur produktbezogene Informationen und gibt keine Anlageempfehlungen.

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