LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 3 Minuten

„Supernova“ Zahlen und Meinungen zum teuersten Anleihemarkt seit 500 Jahren

Seite 2 / 2


Viel steht auf dem Spiel: Die durchschnittliche Rendite für 10-jährige Bonds in den USA, Japan, Deutschland und Großbritannien - mit einem Volumen an ausstehenden Staatsanleihen von über 25 Billionen Dollar - ist in der vergangenen Woche nach Daten von Bank of New York Mellon auf 0,69 Prozent gesunken. Das ist der niedrigste bislang verzeichnete Wert und liegt deutlich unter den durchschnittlich fünf Prozent Rendite über den Zeitraum der letzten 145 Jahre.

Bei derart niedrigen Renditen lassen sich Käufer keinen Raum für Irrtümer. In den USA liegt die Laufzeitprämie, die den Renditeunterschied zwischen langfristigen und kurzfristigen Anleihen zum Ausdruck bringt, mittlerweile bei minus 0,47 Prozentpunkten für 10-jährige Treasuries. Die Prämie sollte eigentlich im positiven Bereich liegen und tat das auch in fast jedem der letzten 50 Jahre. Aber seit Jahresanfang wurde aus dem Aufschlag ein Abschlag, was signalisiert, dass Investoren kein Risiko am Horizont ausmachen, das die Renditen höher treiben könnte. Gleiches gilt für Japan, Deutschland und Großbritannien wo die Benchmark-Renditen in der vergangenen Woche auf Allzeittiefs gesunken sind und die Laufzeitprämie ebenfalls negativ wurde.

Die „Laufzeitprämie sollte eigentlich fast niemals negativ sein, aber wir befinden uns in einer neuen Normalität“, sagt Stanley Sun, Stratege bei Nomura Holdings in New York.

Für einige Bondmarkt-Experten ist das ein Grund, Alarm zu schlagen. Gross, Manager des Janus Global Unconstrained Bond Fund im Volumen von 1,3 Milliarden Dollar, sagte, die ultraniedrigen Bondrenditen weltweit seien eine „Supernova, die eines Tages explodieren wird“.

Malvey, globaler Chef-Marktstratege bei Bank of New York Mellon, ist optimistischer, gibt aber zu, dass „die Möglichkeit unbeabsichtigter Folgen nicht ausgeschlossen werden kann“.
Was auch immer geschehen wird, eines ist klar: Einen Bondmarkt wie diesen hat es noch nie gegeben.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion