LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FinanzberatungLesedauer: 4 Minuten

Susanne Berger: „Ein Leben in einer Behörde könnte ich mir absolut nicht vorstellen“

Seite 2 / 2


 
Emissionshäusern, die sich auf institutionelle Anleger konzentrieren wollen, rät sie, einen Luxemburger Sicav-Fonds zu wählen: „Die Zielgruppe kennt das Vehikel, dann muss man nur noch das eigentliche Asset erklären.“ Sollten Initiatoren weiterhin Retail-Kunden im Auge behalten, empfehle sich vor allem die Verpackungsform Anleihe.

„In eine Anleihe kann man, wenn das gewünscht ist, auch nur ein einziges Asset einbringen. Über das Börsenlisting ist auch ein funktionierender Zweitmarkt möglich“, zählt Berger die Vorteile auf. „Mit einer KWG-Lizenz oder unter einem Haftungsdach ist zudem der öffentliche Vertrieb möglich, und das auch in kleinerer Stückelung. Mit einem anerkannten Rating kann man darüber hinaus weitere Überzeugungsarbeit leisten.“

Die gewohnten Vertriebshilfen-Ratings aus der alten Welt der geschlossenen Fonds sieht Berger aber kritisch: „Bei manchen Gutachten kann man den Eindruck gewinnen, dass sie nicht vollkommen objektiv zustande gekommen sind.“

Sind die Produkte fertig, knüpft Berger den Kontakt zu Vermögensverwaltern, für die das Angebot passen könnte. „Allerdings interessieren sich nur wenige unter ihnen für illiquide Assets, der Anteil liegt unter 10 Prozent der von uns betreuten Kunden“, taxiert sie. Lediglich die mittleren und größeren Vermögensverwalter, die über entsprechende Kundenressourcen verfügen, kämen für eine solche Ansprache in Betracht.

Bei institutionellen Investoren wie Versorgungswerken oder Versicherungen sieht Berger gute Chancen, den Markanteil illiquider Assets langfristig zu erhöhen: „Einige Häuser wie KGAL und Hannover Leasing haben in diesem Bereich in den vergangenen Jahren schon ein veritables Geschäft aufgebaut. Bis zum breiten Durchbruch wird es aber wahrscheinlich noch drei bis fünf Jahre dauern, da diese Zielgruppe sich weiterhin vorrangig auf das traditionelle Aktien- Renten-Anlageschema fokussiert.“

Institutionelle in der Rentenfalle


Das bestätigt auch eine Umfrage unter 343 institutionellen Anlegern, die Voigt & Collegen im August 2011 durchgeführt hat. Hier zeigte sich in den Portfolios ein Rentenanteil von mehr als 60 Prozent. Gleichwohl förderte die Studie auch ein deutliches Interesse an Sachwerten zutage – vor allem in den Bereichen Immobilien und Erneuerbare Energien.

Ähnliches gilt laut Berger zunehmend auch für Multi Client Family Offices: „Diese verfügen häufig über eigene Prüfungsabteilungen und wissen aus Erfahrung, dass illiquide Assets zu einer ausgewogenen Allokation dazugehören.“

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen