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Syrien-Krise: Ruhe bewahren lautet die Devise

Uwe Eilers
Uwe Eilers
Seit nun mehr zwei Jahren tobt in Syrien der Bürgerkrieg. Mit dem Giftgasanschlag vor wenigen Tagen wird nun lautstark ein Eingreifen der westlichen Welt gefordert. Durch die Angst vor einem neuen Nahost-Krieg fielen europäische Aktienkurse überproportional stark. Hätte ein militärisches Eingreifen weitere Kursverluste zur Folge?

In solchen Situationen sollten sich Anleger nicht von den Schlagzeilen leiten lassen, sondern erst einmal in Ruhe die Fakten überprüfen. Ein Übergreifen des Konflikts auf die Nachbarländer ist unwahrscheinlich. Auch ein Kriegseintritt westlicher Staaten mit Bodentruppen kann ausgeschlossen werden. Begrenzte Militärschläge werden keine weiteren negativen Effekte auf die am Boden liegende Wirtschaft in Syrien oder die Region haben. Die Erfahrung der vergangenen 20 Jahre hat uns gelehrt, dass militärische Krisen oder Interventionen im Regelfall nur kurzfristigen Einfluss auf die Börsen der Welt haben. Selbst der Bürgerkrieg im Ölförderland Libyen mit der Intervention westlicher Staaten im Jahr 2011 machte sich auf den Märkten nur vorübergehend bemerkbar. Dementsprechend gehören die aktuellen Verwerfungen an den Öl- und Aktienmärkten bald wieder der Vergangenheit an.

Die positiven Fundamentaldaten werden daher wieder vermehrt in den Blickpunkt rücken. Wenn das wirtschaftliche Umfeld stimmt, die handelnden Personen zuversichtlich sind und entsprechend investieren, erhalten Unternehmen mehr Aufträge. Der neueste ifo-Geschäftsklimaindex spiegelt diesen Optimismus wider - schließlich ist er im August zum vierten Mal in Folge gestiegen. Hinzu kommt, dass sich in den südeuropäischen Krisenländern ein Ende der Rezession andeutet. Damit gewinnen europäischen Banken wieder einen größeren Handlungsspielraum, um Unternehmen und Verbrauchern mehr Kredite gewähren zu können.

Rücksetzer drohen durch die anstehende Bundestagswahl, falls die Mehrheit der deutschen Bürger rot-rot-grün wählen sollte. Darüber hinaus flammt nach Monaten der Ruhe in den USA der Streit um die Schuldengrenze wieder auf. Mitte Oktober könnte das Limit erneut erreicht sein. Die drohende Zahlungsunfähigkeit der Vereinigten Staaten hatte bei den letzten Malen jedoch nur kurzfristig negative Effekte, langfristig hinterließ sie keine Spuren.

Anleger sollten also erst einmal einen kühlen Kopf bewahren. Das aktuelle Kursniveau kann sogar attraktive Einstiegschancen bieten. Kaufen Sie Aktien, wenn mit den Säbeln gerasselt wird.

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