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SYZ Asset Management „Trump und Co. pokern um die Wirtschaftsmacht“

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US-Zölle könnten Asien belasten

Mexiko und die Türkei haben inzwischen Präsidenten gewählt, die in den kommenden Jahren die Richtung vorgeben werden. Die Ergebnisse lösten jedoch eine etwas unerwartete Marktreaktion aus. Die Entscheidung der Türkei für die Kontinuität unter Erdogan – und seiner Vision einer untergeordneten Zentralbank, die die Zinssätze niedrig hält – ließ die Lira auf ein neues Allzeithoch steigen, da die Inflation rasant steigt. In Mexiko wurde der erwartete Wahlsieg des linksorientierten Kandidaten AMLO von den Märkten begrüßt, nachdem der designierte Präsident ermutigende Signale für die Wirtschaft gegeben hatte. Die für Oktober angesetzten Wahlen in Brasilien sind das nächste große politische Ereignis in den Schwellenländern.

China befindet sich nach wie vor in einer Wachstumsdelle. Bisher ist dies wahrscheinlich eher auf die Ende 2017 beschlossenen restriktiveren Kreditkonditionen zurückzuführen, als auf Handelsbeschränkungen. Letztere könnten jedoch allmählich die Stimmung im übrigen Asien belasten, das stark vom Welthandel und von der chinesischen Wirtschaft abhängt.

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Während es auf den Aktienmärkten kaum Veränderungen gab und wir weiterhin an unserer relativen Präferenz für US-Aktien festhalten, gab es an den Anleihenmärkten in den letzten Monaten signifikante Veränderungen der Bewertungen und der Preisdynamik. US-Treasuries bieten jetzt eine gute Werthaltigkeit. Schwellenländeranleihen dagegen befinden sich in einem Schwebezustand, verursacht durch steigende Anleihenrenditen, eine Aufwertung des US-Dollars und den Handelskonflikt zwischen den USA und dem Rest der Welt. Trotz der günstigen Bewertungen von Schwellenländeranleihen ist es unserer Meinung nach noch etwas zu früh, um wieder voll einzusteigen.

Des Weiteren gab es im Universum der Unternehmensanleihen einige subtile Veränderungen: Insbesondere in Europa haben sich die Spreads ausgeweitet. Dem ICE BofAML BBB Euro Corporate Index zufolge sind die optionsbereinigten Spreads seit Anfang Februar um über 60 Basispunkte (Bp.) gestiegen – von 0,9 Prozent auf über 1,5 Prozent. Der Unterschied zwischen den optionsbereinigten Spreads im europäischen Index und seinem US-Äquivalent beträgt jetzt nur noch magere 10 Bp. Dabei ist die Duration des US-Index fast zwei Jahre länger.

Bei europäischen hochverzinslichen Anleihen sind die Spreads gemessen am ICE BofAML BBB Euro High Yield Index noch erheblich weiter geworden. Im Februar waren die optionsbereinigten Spreads mit 2,57 Prozent um über 70 Bp. niedriger als bei US-High-Yield-Werten. Jetzt bewegen sich beide Marktsegmente, die USA und Europa, auf dem gleichen Niveau von 3,55 Prozent, obwohl Europa ein etwas besseres Durationsprofil und eine erheblich bessere Qualität der Indexzusammensetzung aufweist. US-High- Yield-Anleihen bestehen aus über 10 Prozent relativ geringwertigen Energieemittenten. Bei europäischen High-Yield-Titeln ist dies nicht der Fall.

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