Versicherer Miris gegründet Industrie nimmt Cyber-Policen selbst in die Hände
Airbus, Michelin, BASF, ...: Insgesamt zwölf europäische Konzerne haben in Brüssel den Versicherer Miris gegründet, der seit dem Jahreswechsel aktiv ist. Weitere 40 Unternehmen sollen Interesse zeigen, berichtet aktuell die Süddeutsche Zeitung. Demnach bietet die genossenschaftliche Assekuranz ausschließlich Cyber-Versicherungen für seine Mitglieder an. Für sie gibt es zunächst höchstens 25 Millionen Euro an jährlichem Versicherungsschutz, ab dem dritten Jahr 30 Millionen.
Damit wird das Problem der knappen Kapazitäten am Markt zwar kaum gelöst. Doch der Schritt habe Symbolkraft und verbessere die Verhandlungsposition der Kundenseite. Viele Industriekonzerne seien heute nämlich unfreiwillig unversichert gegen teure Betriebsunterbrechungen, weil ihnen kaum noch Cyber-Policen in ausreichendem Maße angeboten werden. Den Versicherern scheinen die Gefahren der Hacker-Attacken nämlich immer unvorhersehbarer.
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Die Versicherer sprechen in diesem Zusammenhang wie bereits während der Corona-Pandemie vom sogenannten Kumulrisiko, das viele Betroffene gleichzeitig erwischt und den bisherigen Ausgleich im Kollektiv aushebelt. So treffen Erpresser bei einem einzigen Großangriff mit sogenannter Ransom-Software simultan unzählige Opfer weltweit. Weil das einen Versicherer in die Insolvenz treiben könne, fordert die Branche die Regierungen auf, solche großen Risiken mit staatlicher Hilfe abzudecken.