Szenarien und Rechenbeispiele Was Berater über Kursstürze bei Anleihen wissen müssen
2. Wie stark können Anleihekurse fallen?
Klar ist: Ein solch hohes Verlustrisiko wie bei den Technologie-Aktien ist bei Anleihen von Emittenten bester Bonität undenkbar.
Als vereinfachtes Beispiel nennt Leichtweiß eine US-Staatsanleihe mit einer „Modifizierten Duration“ von 10. Diese Risiko-Kennzahl gibt die prozentuale Änderung des Anleihekurses an, wenn sich der Marktzins um 1 Prozent verändert. Dabei gilt: Je höher die Modifizierte Duration, desto extremer sind die Kursgewinne bei fallenden beziehungsweise Kursverluste bei steigenden Marktzinsen.
Der Börsenkurs einer Anleihe mit einer Modifizierten Duration von 10 würde bei einem 3-prozentigen Zinsanstieg also um etwa 30 Prozent sinken:
Der neue Kurs einer Anleihe mit einem Nennwert von 100 Euro beträgt somit nur noch 70 Euro (100 Euro - 30 Prozent).
Vorteile für konservative Anleger
Die im obigen Beispiel kalkulierte Stärke der Kursbewegung bei den festverzinslichen Wertpapieren sei wesentlich geringer als bei vielen anderen Anlageklassen, stellt Leichtweiß einen aus Anlegersicht entscheidenden Vorteil von Rentenmarkt-Investments für sicherheitsorientierte Investoren dar. Außerdem gelte: „Ein Bärenmarkt bei Anleihen ist nicht zu vergleichen mit einem Bärenmarkt bei Aktien, Immobilien, Rohstoffen oder Edelmetallen.“