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Täglicher Marktkommentar „Die EZB wird liefern – es fragt sich nur, in welchem Umfang“

Ulrich Harmssen, Fondsexperte des Maklerverbunds Apella, erwartet, dass die US-Notenbank Fed „einstweilen die Füße stillhalten dürfte“.
Ulrich Harmssen, Fondsexperte des Maklerverbunds Apella, erwartet, dass die US-Notenbank Fed „einstweilen die Füße stillhalten dürfte“.
Erinnern Sie sich? Im Dezember letzten Jahres war die EZB in einer ganz ähnlichen Situation; Mario Draghi hatte vollmundig diverse geldpolitische Lockerungen angekündigt. Die Aktienmärkte in Europa frohlockten und stiegen bereits im Vorfeld kräftig an. Dann aber „lieferte“ die EZB deutlich weniger, und es gab einen regelrechten Einbruch an den Aktienmärkten.

In Erinnerung an diese Umstände im Dezember letzten Jahres scheinen nun doch einige Investoren in Deckung zu gehen; die europäischen Aktienbörsen gehen aktuell (15:22) auf breiter Front gen Süden.

Die US-Zentralbank FED wird am 15. und 16. März tagen und ihre Entscheidungen bekannt geben. Sollte man sich nun auf einen weiteren Zinsschritt in den USA einstellen?

Der Datenkranz aus den USA bietet m. E. wenig Spielraum für Zinserhöhungen:
  • gerade wurde angekündigt, dass die größten US-Handelsketten etliche Standorte schließen werden;
  • Die US-Industrie weist aktuell sehr hohe Lagerbestände aus;
  • ISM Indizes liegen unterhalb der 50,0 Grenze (ISM Produktion 48,5 / ISM Dienstleistung 49,7) und weisen damit auf eine mögliche Kontraktion in diesen wichtigen Sektoren;
  • Anhaltende gravierende Schwierigkeiten in der US-Energiewirtschaft;
  • Auch die jüngsten Daten zur Arbeitslosigkeit überzeugen nur auf den ersten Blick: zwar ist die Zahl der Beschäftigten gestiegen; laut BLS (Bureau of Labour Statistics) stammen allerdings 70 Prozent der neu geschaffenen Jobs aus dem Bereich des Billiglohnsektors. Überhaupt ist die Entwicklung der Lohnsumme wohl wichtiger, als der alleinige Blick auf die Zahl der Beschäftigten. Nur die Lohnsumme „verrät“, wie es mit dem für die USA so wichtigen Binnenkonsum „weitergehen“ könnte. Und die Lohnsumme ist in den USA im Februar um 0,7 Prozent gesunken (stärkster jemals auf Monatsbasis seit 2006 gemessener Rückgang!).

Meine Prognose lautet daher: Die EZB wird liefern – es fragt sich nur, in welchem Umfang. Die FED dürfte einstweilen die Füße stillhalten.

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