Täglicher Marktkommentar EZB zwischen Wunsch und Wirklichkeit
Ulrich Harmssen, Fondsexperte des Maklerverbunds Apella: „Ob die Maßnahmen der EZB Banken in der Eurozone tatsächlich – wie gewünscht – dazu führen, dass die Kreditvergabe in der Eurozone steigen wird, muss doch stark bezweifelt werden
Die heutigen Entscheidungen der EZB (Ausweitung der monatlichen Anleihekäufe von 60 auf 80 Milliarden Euro, Leitzinssenkung von 0,05 Prozent auf 0,00 Prozent, Veränderung des Einlagensatzes von -0,30 Prozent auf -0,40 Prozent) sorgten zunächst für kräftige Kursgewinne an den europäischen Aktienbörsen. So stieg zum Beispiel der DAX bis 14:30 auf knapp unter 10.000 Punkte...
Ob die Maßnahmen der EZB Banken in der Eurozone tatsächlich – wie gewünscht – dazu führen, dass die Kreditvergabe in der Eurozone steigen wird, muss doch stark bezweifelt werden. Wunsch und Wirklichkeit haben an diesem Punkt schon in der Vergangenheit nicht wirklich überzeugend funktioniert.
Faulige Banken
Wer daran denkt, dass Banken der Eurozone nach wie vor auf einer Vielzahl von „faulen“ Krediten sitzen – nicht umsonst hat sich erst vor 2 Monaten die italienische Regierung mit der EU auf die Gründung einer „Bad Bank“ einigen müssen – und auch nicht gerade mit einer üppigen Ausstattung von hartem Eigenkapital glänzen, wird sich schwerlich vorstellen können, dass Banken in der Eurozone nun vermehrt Kredite vergeben werden, die bislang aus Bonitätsgründen abgelehnt wurden. Eher werden die Geldinstitute darüber nachdenken, ihr Geld nicht mehr bei der EZB zu parken oder aber die gestiegenen Kosten auf die Kunden abzuwälzen, zum Beispiel in Form erhöhter Zinsen für Kredite – was den Sinn der EZB-Maßnahmen geradezu konterkarieren würde..!
Der ein oder andere Börsianer scheint sich daran inzwischen auch zu erinnern, zumal Draghi auf der heutigen Pressekonferenz angedeutet hat, aus heutiger Sicht gehe die EZB nicht davon aus, die Zinsen noch einmal senken zu müssen. Prompt steigt der Euro gegenüber dem US-Dollar kräftig an, und die Aktienbörsen der Eurozone legen den Rückwärtsgang ein; so notiert beispielsweise der DAX inzwischen (16:41) bei „nur“ noch 9.726 Punkten...
Schwarzes Gold
Der Preis für das schwarze Gold geht heute unterdessen wieder einmal kräftig nach unten. Vielleicht ist hier die gestrige Meldung durch die EIA (Energy Information Administration), die Rohöllagerbestände in den USA seien gegenüber der Vorwoche wieder deutlich gestiegen, der Auslöser...
Ob die Maßnahmen der EZB Banken in der Eurozone tatsächlich – wie gewünscht – dazu führen, dass die Kreditvergabe in der Eurozone steigen wird, muss doch stark bezweifelt werden. Wunsch und Wirklichkeit haben an diesem Punkt schon in der Vergangenheit nicht wirklich überzeugend funktioniert.
Faulige Banken
Wer daran denkt, dass Banken der Eurozone nach wie vor auf einer Vielzahl von „faulen“ Krediten sitzen – nicht umsonst hat sich erst vor 2 Monaten die italienische Regierung mit der EU auf die Gründung einer „Bad Bank“ einigen müssen – und auch nicht gerade mit einer üppigen Ausstattung von hartem Eigenkapital glänzen, wird sich schwerlich vorstellen können, dass Banken in der Eurozone nun vermehrt Kredite vergeben werden, die bislang aus Bonitätsgründen abgelehnt wurden. Eher werden die Geldinstitute darüber nachdenken, ihr Geld nicht mehr bei der EZB zu parken oder aber die gestiegenen Kosten auf die Kunden abzuwälzen, zum Beispiel in Form erhöhter Zinsen für Kredite – was den Sinn der EZB-Maßnahmen geradezu konterkarieren würde..!
Der ein oder andere Börsianer scheint sich daran inzwischen auch zu erinnern, zumal Draghi auf der heutigen Pressekonferenz angedeutet hat, aus heutiger Sicht gehe die EZB nicht davon aus, die Zinsen noch einmal senken zu müssen. Prompt steigt der Euro gegenüber dem US-Dollar kräftig an, und die Aktienbörsen der Eurozone legen den Rückwärtsgang ein; so notiert beispielsweise der DAX inzwischen (16:41) bei „nur“ noch 9.726 Punkten...
Schwarzes Gold
Der Preis für das schwarze Gold geht heute unterdessen wieder einmal kräftig nach unten. Vielleicht ist hier die gestrige Meldung durch die EIA (Energy Information Administration), die Rohöllagerbestände in den USA seien gegenüber der Vorwoche wieder deutlich gestiegen, der Auslöser...
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