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Täglicher Marktkommentar „Wichtige Meldung aus China geht an den Börsianern vorbei“

Ulrich Harmssen
Ulrich Harmssen

Heute mal ein anderes Bild an den europäischen Aktienbörsen: der Ölpreis steigt ein wenig, die Aktienbörsen fallen. Offenbar haben deutliche Kursverluste an der Wall Street gestern Abend und kräftige Verluste an den japanischen Börsen den Börsianern heute Morgen – trotz leichtem Anstieg des Ölpreises - die Stimmung verhagelt. Vielleicht wird heute Nachmittag eine freundliche Wall Street den europäischen Aktienindizes noch ein wenig unter die Arme greifen. 

Nach dem monatelangen China Bashing und den daraus resultierenden Sorgen der Börsianer um die chinesische Konjunktur, geht heute eine Meldung aus China offenbar an den meisten Börsianern vorbei: Die Aktivitäten im chinesischen Dienstleistungssektor sind im Dezember so schnell gewachsen wie seit sechs Monaten nicht mehr; der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungsbereich stieg im Januar auf 52,4 Punkte von 50,2 im Dezember, wie aus den von der Caixin Media Co und dem Marktforscher Markit veröffentlichten Daten hervorgeht. Er lag damit deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der Dienstleistungssektor in China hat mittlerweile einen Anteil von mehr als 50 Prozent am Bruttoinlandsprodukt von China!

Schneeballspiel mit der Refinanzierung von Staatsanleihen geht weiter

Unterdessen geht das Schneeballspiel mit der Refinanzierung von Staatsanleihen munter weiter: Griechenland besorgt sich über kurz laufende Anleihen Gelder, um am Freitag auslaufende Anleihen bedienen zu können. Motto: Schulden bezahlen, in dem man neue Schulden aufnimmt. Ein globales Spielchen, das beileibe nicht nur in Griechenland gespielt wird.  Im Juli könnte dieses Spiel für Griechenland allerdings „anstrengend“ werden; dann müssen ca. 2,8 Mrd. EUR an die EZB und IWF gezahlt werden. Sollte Griechenland bis dahin das geforderte Reformprogramm nicht umgesetzt haben und Gläubiger den Geldhahn deshalb nicht öffnen, steht der GREXIT wieder vor der Tür. 

Blickt man auf die verheerenden Zahlen des Januar zurück (DAX -9 Prozent, USA -5,5 Prozent, Nikkei -8 Prozent, Shanghai – 22 Prozent) fällt mir die alte Börsenweisheit ein: „Wie der Januar, so das Jahr.“

Interessante Zahlen aus den USA

Mindestens für die USA gibt es in dieser Hinsicht interessante Zahlen zu vermelden: Schließt der Dow Jones den Januar im Minus, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der Dow Jones auch auf Jahressicht ein negatives Ergebnis erzielt immerhin 63 Prozent. 

Sollten viele „Marktteilnehmer“ dieser statistischen Erkenntnis folgen und weiter Aktien meiden, bzw. verkaufen, dann wird dies ideale Kaufmöglichkeiten eröffnen, denn: „Eine Hausse beginnt im tiefsten Pessimismus, entwickelt sich im Skeptizismus, reift im Optimismus und stirbt in der Euphorie.“ (Sir John Templeton). Ein Jeder möge selbst darüber nachdenken, in welcher Stimmungsverfassung sich die Aktienmärkte aktuell befinden und seine Schlüsse daraus ziehen!

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