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Tanguy Kamp Unterbewertete asiatische Aktien? Nur auf den ersten Blick!

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Universal Robina, Want Want, Thai Bev und Dairy Farm


Doch glücklicherweise gibt es solche Unternehmen in Asien. Sie sind vor allem im Lebensmittelbereich (Universal Robina auf den Philippinen, Want Want in China), aber auch im Getränkesektor (zum Beispiel Thai Bev in allen ASEAN-Staaten) oder im Einzelhandel (Dairy Farm, das auf dem gesamten asiatischen Kontinent tätig ist) zu finden.

Im Bereich der neuen Technologien konnten sich Unternehmen wie Baïdu, Tencent und Naver im Internetmarkt Chinas und Koreas als starke Player positionieren. Mit Russland (Yandex), China (Baïdu) und Südkorea (Naver) gibt es nämlich nur wenige Märkte, auf denen Googles Top-Position als Suchmaschine von anderen beansprucht wird.

Diesen Unternehmen ist es jedoch gelungen, eine Marke zu etablieren und sich an die Eigenheiten der lokalen Verbraucher anzupassen. Oftmals konnten sie über die Jahre auch Vertriebsnetze aufbauen, die bei einer Präsenz auf so riesigen Märkten wie China (1,3 Milliarden Menschen) oder Indonesien (280 Millionen) unverzichtbar sind.

In der Regel haben diese Unternehmen sehr solide Bilanzen – oft mit einer Netto-Cash-Position, das heißt die Aktiva übersteigen die Verpflichtungen. In diesem Fall lässt sich der Wettbewerbsvorsprung leichter identifizieren, und sie sind gut gerüstet, um sich gegen den Markteintritt multinationaler ausländischer Gesellschaften zu verteidigen.

Ihre Bewertung übersteigt normalerweise den Durchschnitt, was jedoch auch nachvollziehbar ist – die Anleger erkennen an, dass für qualitativ hochwertige Unternehmen ein Aufschlag gerechtfertigt ist. Denn auf den Finanzmärkten gilt das Gleiche wie bei Konsumgütern. Was selten, solide und gut ist, kostet mehr! Doch ein höherer Preis für Qualität ist nicht automatisch „überteuert“!

Ein Unternehmen, das für das 20-Fache seiner Gewinne 2013 gekauft wird (und damit zu einem Preis weit über dem Marktdurchschnitt), jedoch über die kommenden zehn oder 20 Jahre Gewinnsteigerungen von mehr als 10 Prozent jährlich erzielt, ist eine gute Investition!

Meist werden „Value“-Anlagen mit geringen Bewertungskennzahlen und hohen Dividendenrenditen assoziiert. Diese Parameter spielen indes bei der Beurteilung, ob etwas wirklich zu einem „günstigen“ Preis gekauft wurde, leider keine entscheidende Rolle.

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