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Target-Salden: Altes Problem in neuen Kleidern

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Professor Sinn, der die Diskussion über die Target-Salden in Deutschland angestoßen hat und sie mit Verve weiterführt, schlägt vor, dass die Defizitländer die auflaufenden Salden durch Transfer von Gold oder anderen allgemein akzeptierten Währungen ausgleichen sollen. Er verweist hier auf das Beispiel der amerikanischen Federal-Reserve-Bezirke, wo es eine solche Regelung gibt. Damit will er die Defizitländer zwingen, ihre Fehlbeträge zu verringern. Das heißt aber auch, dass die entsprechenden Exportüberschüsse abgebaut werden müssen. Hier wird aus meiner Sicht der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben.

Für den Anleger

Lassen Sie sich durch die Target-Salden nicht verrückt machen. Sie sind ärgerlich. Sie sind aber kein grundsätzliches Defizit des Euro. Sie sind vielmehr Symptom der Krise. Worum es geht ist nicht, die Target-Salden separat zurückzuführen (wie es Sinn vorschlägt). Es muss vielmehr die Eurokrise insgesamt gelöst werden. Dann verschwinden die Target-Salden automatisch. Leider sind wir davon nach dem ungeschickten Handling des Schuldenschnitts von Griechenland (bei dem noch mehr Investorenvertrauen verloren ging) noch weiter entfernt. Die Unsicherheit der Märkte bleibt also.

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