Die Beschäftigten der deutschen Versicherungswirtschaft konnten ihre Kaufkraft in den vergangenen vier Jahrzehnten deutlich steigern. Das geht aus den aktuellen Sozialstatistischen Daten 2024 des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen (AGV) hervor, die DAS INVESTMENT vorliegen.

Demnach entwickelten sich die Tarifgehälter in der Branche seit 1980 wesentlich dynamischer als die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Der Gehaltsindex kletterte von 100 Punkten im Jahr 1980 auf 316,2 Punkte Ende 2024 – ein Plus von 216,2 Prozent. Die Lebenshaltungskosten stiegen im gleichen Zeitraum um 157,9 Prozent auf 257,9 Indexpunkte.

Gehälter

 

Gehälter ab 2002

Kaufkraft um 22,6 Prozent gestiegen

Die Versicherungsbeschäftigten konnten also ihre reale Kaufkraft über die gesamte Periode um 22,6 Prozent steigern. Dies entspricht einem beachtlichen Reallohnzuwachs.

Besonders ausgeprägt war das Gehaltswachstum in den 1980er Jahren. Hier übertrafen die jährlichen Tarifsteigerungen regelmäßig die Inflationsrate – teilweise um mehrere Prozentpunkte. In den 1990er Jahren normalisierten sich die Verhältnisse, während ab 2000 volatile Phasen mit wechselnden Vorzeichen auftraten.

Vorübergehende Reallohnverluste durch Inflationsschub 2021/22 

Die jüngste Hochinflationsphase stellte auch die Versicherungsbranche vor Herausforderungen. 2021 und 2022 stiegen die Lebenshaltungskosten um 3,1 respektive 6,9 Prozent, während die Tarifgehälter nur um 1,9 und 1,8 Prozent zulegten.

Diese Phase der negativen Reallohnentwicklung wurde jedoch schnell korrigiert: 2023 erhöhten sich die Gehälter um 2,7 Prozent bei einer Inflationsrate von 5,9 Prozent. 2024 drehte sich das Verhältnis wieder zugunsten der Beschäftigten: Gehaltssteigerungen von 2,3 Prozent standen Lebenshaltungskosten-Zuwächsen von 2,2 Prozent gegenüber.

Branche mit 212.200 Beschäftigten

Die Versicherungswirtschaft beschäftigt laut AGV-Erhebung zum Jahresende 2024 insgesamt 212.200 Arbeitnehmer. Davon arbeiten 171.500 Personen im Innendienst, 29.300 im angestellten Außendienst und 11.400 sind Auszubildende.

Die Daten umfassen die Tarifentwicklung in den Unternehmen der Individualversicherung und basieren auf den jährlichen statistischen Erhebungen des AGV bei seinen Mitgliedsunternehmen. Als Vergleichsmaßstab dient der Lebenshaltungskostenindex des Statistischen Bundesamts.

Die vollständigen „Sozialstatistischen Daten 2024 Versicherungswirtschaft“ sind auf der Homepage des AGV verfügbar.