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Von in Aus dem MarktLesedauer: 3 Minuten
Schild mit Warnstreik und Logo von Verdi
Am morgen Mittwoch (30. April) soll es in Stuttgart zu ersten Warnstreiks kommen. | Foto: Imago Images / Steinach
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Trotz eines konkreten Angebots der Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde am Montag in Frankfurt am Main ist im Tarifstreit der Versicherungsbranche für die rund 183.000 Innendienst-Angestellten keine Einigung in Sicht.

Warnstreiks angekündigt – Mittwoch in Stuttgart

Die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) will den Druck jetzt erhöhen. So soll in den kommenden Tagen an unterschiedlichen Standorten zu Warnstreiks aufgerufen werden. Ein erster ist bereits für den morgigen Mittwoch in Stuttgart an zahlreichen Standorten der Unternehmen der Allianz und Württembergische angekündigt. Bereits vor der gestrigen Verhandlung war es zu Kundgebungen von Beschäftigten an mehreren bundesweiten Standorten großer Branchenunternehmen gekommen. Mittlerweile wurde bekannt.

Zuvor hatte Verdi den Verlauf der zweite Runde der Tarifverhandlungen als „sehr enttäuschend“ bezeichnet. „Die Versicherungsunternehmen streichen Rekordgewinne ein – und legen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Angebot vor, das noch nicht einmal die Einkommensverluste durch die Inflation wettmacht“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Martina Grundler nach den mehrstündigen Verhandlungen.

Arbeitgeberseite bietet 8,4 Prozent in drei Schritten

Das Angebot des Arbeitgeberverbands der Versicherungsunternehmen in Deutschland (AGV) sieht eine dreistufige, lineare Erhöhung der Tarifgehälter, Zulagen und Schichtzulagen über drei Jahre vor, beginnend ab dem 1. September 2025. Nach diesen drei Erhöhungen von 3,6, 2,7 und 2,1 Prozent wäre das Tarifgehaltsniveau insgesamt um 8,63 Prozent höher als heute, so der AGV. Die Laufzeit soll 35 Monate betragen (rückwirkend von 1. April 2025 bis zum 29. Februar 2028). Zudem wurde eine „überproportionale Anhebung der Ausbildungsvergütungen“ angeboten, ohne hier konkrete Angaben zu machen.

Verdi nennt Angebot „indiskutabel“

Die vom AGV angebotene Gehaltserhöhung sei angesichts der geforderten Laufzeit nur ein Bruchteil der Verdi-Forderung und damit schlicht indiskutabel. Der Forderung von zwölf Prozent für zwölf Monate stünden ganze 3,6 Prozent Angebot der Arbeitgeber im ersten Jahr gegenüber. „Das ist ein Beleg mangelnder Wertschätzung für die Leistungen der Beschäftigten“, so Grundler. 

Verdi fordert hauptsächlich eine Erhöhung der Gehälter und aller Zulagen um jeweils zwölf Prozent (mit überproportionalen Erhöhungen für untere Lohngruppen) bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, die Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 250 Euro monatlich sowie eine Tarifvereinbarung zur unbefristeten Übernahme der Auszubildenden.

Streit um tatsächliche Höhe der Reallohnverluste setzt sich fort

Wie wenig Bewegung in den Verhandlungen zu sein scheint, wurde durch eine Aussage von Arbeitgeber-Verhandlungsführer Andreas Eurich deutlich. Offenbar sind die Parteien weiterhin an einem Punkt, an dem um die Deutungshoheit über die tatsächlich erlittenen Reallohnverluste gestritten wird. Das Thema dominierte bereits die erste Verhandlungsrunde im März.

Eurich hinterfragte in einem vom AGV veröffentlichten Statement den von Verdi behaupteten Reallohnverlust von 8,1 Prozent in den vergangenen drei Jahren. Dieser sei deutlich geringer ausgefallen. Die Gewerkschaft habe bei ihrer Berechnung nur die linearen Tariferhöhungen, nicht aber die beiden Einmalzahlungen sowie die tariflichen und betrieblichen Inflationsausgleichsprämien berücksichtigt. Dessen ungeachtet könne dieser Reallohnverlust nicht in einem Abschluss nachgeholt werden.

 

Kleinere DBV-Gewerkschaft gibt sich deutlich moderater

Mit am Tisch sitzt als Verhandler für die Arbeitnehmerseite auch der DBV (Deutscher Bankangestellten-Verband). Dieser deutlich kleineren Gewerkschaft unterbreite der AGV ein gleichlautendes Angebot. Die Reaktion fiel moderater aus. Ein erster Schritt sei getan, heißt es dazu in einer Mitteilung des DBV. Dennoch könne das Angebot die „fortbestehende Lücke der Inflationsjahre kombiniert mit einer fairen Kompensation für die kommenden Jahre nicht schließen“. Die ursprüngliche eigene Forderung nach einem Gehaltsplus von sogar 17,4 Prozent wurde allerdings nicht wiederholt.

Die Verhandlungen sollen am 23. Mai in Düsseldorf fortgesetzt werden. Der AGV bot Verdi an, die sogenannten Mantelthemen vor dem Termin in einem „technischen Gespräch“ zu erörtern.

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