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Tea-Party-Paul: „Ich glaube nicht an Papiergeld“

Lesedauer: 2 Minuten
Weil der Goldstandard in den 70er Jahren abgeschafft wurde, ist Ron Paul überhaupt in der Politik. Seitdem kämpft der studierte Frauenarzt gegen die US-Notenbank Fed und staatliche Einflussnahme. In einem Interview mit dem „Handelsblatt“ erklärt der Republikaner, warum er eine parlamentarische Kontrolle der Fed fordert und Gold für die einzig richtige Währung hält. Der Ultraliberale kritisiert zudem die ständig neuen Hilfsprogramme und fordert, Schuldner in die Insolvenz zu schicken.

Ein großes Lebensziel hat Ronald „Ron“ Paul jetzt erreicht: Nachdem er sich mittlerweile dreimal erfolglos für das Amt des Präsidentschaftskandidaten bewarb – aber nie über die Vorwahlen hinauskam – setzt er jetzt eins seiner Lieblingsthemen durch: Künftig soll das Parlament die amerikanische Notenbank stärker kontrollieren. Der 76-Jährige hofft dadurch zu erfahren, wem die Fed Geld leiht: „Wir werden uns nicht in die Geldpolitik einmischen. Wir wollen nur wissen, wie die Fed Geldpolitik betreibt und wer davon profitiert.“ Denn Paul befürchtet, dass amerikanische Steuerzahler insgeheim für die Rettung des Euros blechen.

„Wer pleite ist, soll nicht gerettet werden.“

Im Gegensatz zu der gegenwärtigen Rettungspolitik fordert der Texaner, Schuldner pleitegehen zu lassen. Jede Woche höre er neue Pläne die aus der Krise führen sollen, doch letztendlich zögerten diese nur das Unvermeidliche – die Insolvenz – hinaus.

Tatsächlich sei das jetzige Geldsystem nicht zu reparieren: Mehr Geld zu drucken um Rechnungen zu bezahlen führe lediglich zu noch mehr Schulden. Das würde zwar etlichen Politikern gefallen – denn so könnten sie Geld ausgeben, ohne ihren Wählern Steuern aufzulasten – doch so funktioniere das System nicht. Als Beispiel führt Paul Mittelamerika an. Dort habe die Inflation die Mittelschicht um ihre Ersparnisse gebracht. Nur die Wohlhabenden haben sich retten können.

Um das Vertrauen ins Geld zurückzugewinnen, fordert der Republikaner die Rückkehr zum Goldstandard: „Ich glaube nicht an Papiergeld. Geld muss durch etwas von Wert gedeckt sein. Gold, Silber oder ein Rohstoff.“ Mittlerweile bestünde die Währung ja noch nicht einmal mehr aus Scheinen, sondern aus Zahlen in Computerdateien.

Streng genommen erlaube sogar die amerikanische Verfassung nicht, eine Notenbank einzurichten, oder gar Geld zu drucken. Sie sähe ausdrücklich Gold und Silber als Zahlungsmittel vor. Zwar sieht Paul ein, dass auch er das System nicht über Nacht ändern könne, doch ein langfristiger Wechsel ist seiner Meinung nach nötig.

Paul, der auch als prinzipienfester „Dr. No“ bekannt ist – er stimmte als einziger Republikaner gegen den Irakkrieg und weitere republikanische Gesetze – will sich Ende der Legislaturperiode zurückziehen. Den Kampf gegen die Papierwährung und die Notenbanken soll sein Sohn, der Senator Rand Paul, weiterführen.
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