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E-Autos: Chancen für aktive Anleger

Auf dem Weg zu einer Wirtschaft, die von fossilen auf erneuerbare Energien umsteigt, fällt dem Verkehrssektor eine zentrale Rolle zu, denn er ist derzeit für rund ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen in den Endverbrauchssektoren (Quelle: IEA, „Energy system – Transport“, 11. Juli 2023) verantwortlich.
Technologische Fortschritte, die wachsende Zahl neuer Modelle und die größere Akzeptanz von Elektrofahrzeugen sind unübersehbare Anzeichen dafür, dass die Elektrifizierung des Transportwesens in vollem Gange ist. Auf dem Weg in die elektrifizierte Zukunft gilt es jedoch, diverse Hürden zu überwinden, die das Tempo der Entwicklung abbremsen. Dazu zählen die Angst vor zu geringer Reichweite, die Verfügbarkeit von Ladeinfrastruktur sowie die Kosten von E-Autos.
Grafik 1: In Europa werden immer mehr E-Autos verkauft

Der Trend zu E-Autos nimmt Fahrt auf
Die Anzahl der E-Fahrzeuge auf den Straßen ist enorm gestiegen, obwohl Autobesitzer typischerweise eher selten neue Autos anschaffen. In Europa und China machen E-Fahrzeuge mehr als 20 Prozent der Neuwagenverkäufe aus (Quelle: IEA, EEV-Volumes, 30. September 2023).
Gefördert wird diese Entwicklung vor allem durch staatliche Prämien und Steuergutschriften beim Kauf eines E-Autos. Auf der globalen Bühne müssen sie sich aber erst noch beweisen. In Entwicklungs- und Schwellenländern wird ihr Absatz durch höhere Preise und eine schlechtere Ladeinfrastruktur gebremst. Das zeigt, dass der Übergang zur E-Mobilität noch einiges vor sich hat. Wir erwarten jedoch sinkende Herstellungskosten bei E-Fahrzeugen, was ihre Marktdurchdringung bis 2030 deutlich ankurbeln dürfte.
Hinzu kommt, dass in vielen Ländern mit Hochdruck am Ausbau der Ladenetze gearbeitet wird. Dies dürfte helfen, Ängste mit Blick auf die Infrastruktur zu zerstreuen. Allerdings verläuft der Ausbau nicht in allen Ländern gleich. Insgesamt braucht es flächendeckend mehr Ladesäulen am Arbeitsplatz, zu Hause und im öffentlichen Raum.
Grafik 2: Prognostizierter Zuwachs an E-Fahrzeug-Ladestationen in Europa

Alle Ansichten und Prognosen sind Einschätzungen des Marktumfelds zu einem bestimmten Zeitpunkt und nicht als Garantie zukünftiger Ergebnisse zu verstehen. Diese Informationen sollten vom Leser nicht als Research, Anlageberatung oder -empfehlung ausgelegt werden.
Mit 577 Ladepunkten je 100.000 Einwohner hatten die Niederlande in Europa 2022 die höchste Dichte an öffentlichen Ladestationen. Wir sind davon überzeugt, dass andere europäische Länder, die höhere Wachstumsraten bei öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur haben, nun aufholen. So gehörten zum Beispiel Bulgarien und die Slowakei zu den Ländern mit den wenigsten Ladepunkten. Sie verbuchen jedoch seit 2021 rasante Zuwachsraten von 264 beziehungsweise 201 Prozent (Quelle: Euronews, Access to EV charging stations in Europe is 'a significant concern. How do countries compare?, September 2023).
Grafik 3: Öffentlich zugängliche Ladepunkte in Europa je 100.000 Einwohner

Wirtschaftliche Fortschritte minimieren Verbraucherunsicherheiten
In vielen Ländern hat der Staat die Verkaufszahlen von E-Fahrzeugen angekurbelt. Nun liegt es an den Autobauern, die neue Technik durch weitere Innovationen attraktiver zu machen und wettbewerbsfähige Alternativen zu Verbrennern anzubieten (Quelle: Innovation News Network, „How to Increase EV Uptake“, 2. Januar 2024).
Der Erfolg der Autohersteller steht und fällt mit höherer Effizienz ihrer E-Modelle, die auf die Bedürfnisse der Endverbraucher zugeschnitten sein müssen.
Was die Verbraucher von E-Autos erwarten:
- Höhere Reichweite
- Schnelleres Laden
- Niedrigere Kosten
Dass Bedenken hinsichtlich der Praxistauglichkeit von E-Fahrzeugen ausgeräumt werden, ist von zentraler Bedeutung, damit die Akzeptanz weiter steigt und E-Autobauer ihren Marktanteil ausbauen können. Die Industrie geht dies durch Verbesserungen bei den Batterien und der Infrastruktur an sowie durch Innovationen wie Siliziumkarbid-Halbleiter, die höhere Spannungen erlauben und so die Effizienz steigern.
Wir erwarten aber auch ein verändertes Verhalten der Verbraucher, die ihr E-Auto beispielsweise häufiger über Nacht laden oder Parkplätze mit Ladestationen bevorzugen. Sinken die Kosten der Batterien, können die Preise nachziehen. Lithium-Ionen-Akkus haben sich zwischen Januar und November 2023 um 14 Prozent verbilligt (Quelle: BloombergNEF, „Lithium-Ion Battery Pack Prices Hit Record Low of 139 USD/kWh“, 26. November 2023).
Zudem könnte die Weiterentwicklung der Natrium-Ionen-Batterietechnologie den Nachfragedruck bei Lithium-Ionen-Batterien lindern und die Kosten weiter senken (Quelle: Top 10 energy storage trends in 2023, 11. Januar 2023). Dies ist eine zentrale Voraussetzung, um bei geringeren Kosten den Marktanteil zu steigern (siehe Grafik 4) und sich neben E-Pkws neue Felder des Transportwesens zu erschließen.
Grafik 4: Marktanteil von E-Fahrzeugen

Das Fazit
Da Batterien und E-Fahrzeuge billiger werden, könnten wirtschaftliche Aspekte schon bald eine größere Rolle spielen als staatliche Anreize. Wir erwarten eine zunehmende Akzeptanz von E-Autos im Zuge sinkender Kaufpreise und niedrigerer Betriebskosten. Denn auch Letztere könnten schon bald unter denen von Verbrennern liegen.
Alle Ansichten und Prognosen sind Einschätzungen des Marktumfelds zu einem bestimmten Zeitpunkt und nicht als Garantie zukünftiger Ergebnisse zu verstehen. Diese Informationen sollten vom Leser nicht als Research, Anlageberatung oder -empfehlung ausgelegt werden.
- Anlagechancen im E-Autosektor: In „The Bid“, dem Investment-Podcast von BlackRock, geht Portfoliomanager Charlie Lilford auf die zunehmende Verbreitung von E-Autos ein und legt dar, wo er die spannendsten Anlagechancen für aktive Anleger sieht (in englischer Sprache).
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