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in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 6 Minuten
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Vielversprechende Innovationen Tech-Aktien für visionäre Anleger

Arbeiten von überall
Arbeiten von überall: Cloud-Plattformen bieten eine erhöhte IT-Agilität durch Abonnement-basierte Preismodelle. | Foto: Imago Images / Emil Umdorf
Reid Menge

Mikrochips, Software und ein tragfähiges Geschäftsmodell – diese drei Bausteine erweisen sich in der heutigen Wirtschaft als eine unschlagbare Kombination. In diesem Zusammenhang halten wir die Aussichten für Aktien mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz (KI), Mikrochips, digitaler Transformation, Elektrofahrzeugen und Fintech nach wie vor für sehr vielversprechend.

Künstliche Intelligenz – Treiber der Wirtschaft in allen Bereichen

Künstliche Intelligenz (KI) verbreitet sich immer mehr. In nahezu jedem Wirtschaftsbereich ist sie zumindest in geringem Maße zu finden. Sie steckt hinter News Feeds und Streaming-Plattformen, Virenschutz und Fotobibliotheken. Sie ist nicht mehr wegzudenken aus Autos und Smartphones, aus Flugzeugen und aus Containerschiffen. KI ist überall.

Unserer Meinung nach wird KI die Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit am Arbeitsplatz verbessern. Die automatische Spracherkennung (Automatic Speech Recognition, ASR) und die Verarbeitung natürlicher Sprache (Natural Language Processing, NLP) sind KI-Tools, die unter anderem automatisierte Zusammenfassungen komplexer Dokumente oder Transkripte erstellen. Solche KI-Anwendungen können die Produktivität von Arbeitnehmern steigern, indem sie ihnen bestimmte Aufgaben abnehmen.

Neue Technologien in der Halbleiter-Produktion

Auch 2022 dürften Halbleiter knapp sein. Angesichts der Nachfrage nach den Chips der neuen Generation rüsten Hersteller und Ausrüster bei ihren Technologien um, sodass es nicht nur an neuen, sondern auch an alten Chips mangelt. Der Bau einer Halbleiterfabrik dauert Jahre und kostet Milliarden.

Ende 2022 oder Anfang 2023 dürfte sich die Lage entspannen. Bis dahin wird sich die Nachfrage nach Unterhaltungselektronik wie PCs und Fernsehern entspannt haben und in der Folge werden auch Bereiche wie die Autohersteller sowie Server und Netzwerke ausreichend mit Halbleitern versorgt sein. Zwar könnte es Ende 2022 noch zu Engpässen kommen, aber 2023 sollte sich der Markt normalisiert haben.

Auch unter geopolitischen Aspekten werden Halbleiter immer wichtiger. China hat wegen der US-Sanktionen kaum noch Zugang zu Fotolithographieanlagen (Extreme Ultra Violet, EUV), ohne die die Herstellung modernster Chips nicht möglich ist. EUV-Maschinen kosten pro Stück etwa 150 Millionen US-Dollar und die Lieferzeiten sind extrem lang.

Da die USA den Technologieexport nach China eingeschränkt haben, hat Peking den Aufbau einer eigenen Halbleiterindustrie in Angriff genommen. Und weil die neuesten Chips in Taiwan und Korea hergestellt werden, die Spannungen zwischen den USA und China aber zunehmen, wollen auch die Amerikaner möglichst schnell eigene Produktionsanlagen bauen. Sogar die Europäer ergreifen Maßnahmen, um die Kontrolle über die Halbleitertechnologie zu behalten. Technologische Souveränität bleibt auf dem Halbleitermarkt ein wichtiger Faktor, da die Weltmächte um die Vormachtstellung kämpfen und nach technologischer Autarkie streben.

Von diesen Bestrebungen und dem Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage geht Rückenwind für Chip-Hersteller und -Ausrüster aus.

Jenseits von Chip-Knappheit und geopolitischen Entwicklungen stützen strukturelle Trends weiterhin das überdurchschnittliche Wachstum der Halbleiterbranche. Die anhaltende Verlagerung von Speicherkapazitäten, Netzwerken und KI in die Cloud wird auf Jahre hinaus für eine hohe Nachfrage nach Rechenzentren sorgen.

Höhere Ladekapazität von Batterien und das Metaversum beflügeln den Sektor

Auch die Elektrifizierung des Verkehrs ist eine strukturelle Nachfragequelle. Innovative Materialien zur Chip-Herstellung dürften Autoherstellern den Bau von E-Autos ermöglichen, die zukünftig viel schneller geladen werden können.

Auch das Metaversum, eines der großen Themen der Zukunft, avanciert zum Wachstumstreiber für den Halbleitersektor. Die nächste Generation der Internetkonnektivität wird ohne große Fortschritte in den Bereichen Visualisierung, Datenverarbeitung und Konnektivität in der Cloud sowie bei Netzwerkkomponenten nicht möglich sein.

Digitale Transformation: Cloud-Technologien setzen sich durch

Um wettbewerbsfähig zu bleiben, modernisieren große wie kleine Unternehmen ihre IT-Infrastruktur. Wer konkurrenzfähig sein will, muss die technologischen Möglichkeiten nutzen. Doch viele Unternehmen tun sich mit der Digitalisierung schwer: Bei lediglich 5 Prozent aller Großunternehmen laufen derzeit alle Kernanwendungen in der Cloud, obwohl die Technologien enorme Effizienz- und Rentabilitätssteigerungen sowie Kostensenkungen in fast allen Branchen und Ländern der Welt ermöglichen. Robotergestützte Prozessautomatisierung (Robotic Process Automation, RPA), das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), Cloud Computing und Big Data bieten Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Märkte zu entwickeln und den Kunden neue Kauferlebnisse zu verschaffen.

Veränderungen in der Art und Weise, wie Software für die Cloud entwickelt wird, haben eine neue Art von Infrastruktursoftware hervorgebracht, sogenannte DevSecOps (ein Kunstwort, das sich aus jeweils drei Buchstaben der drei Begriffe Development, Security und Operations zusammensetzt: „Dev“ steht für Entwicklung, „Sec“ für Sicherheit und „Ops“ für Betrieb). Bei DevSecOps werden Entwicklung, Abläufe und Sicherheit kombiniert und die Geschwindigkeit, Automatisierung und Ausfallsicherheit auf allen Stufen der Softwareentwicklung verbessert.

Wir erwarten, dass Unternehmen, die Cloud Computing, moderne Dateninfrastrukturen und Analysen ermöglichen, auch 2022 wachsen werden.

E-Mobilität und autonomes Fahren: Mehr Sauberkeit und Sicherheit im Straßenverkehr

2021 war ein schwieriges Jahr für Autohersteller. Von E-Fahrzeugen hingegen wurden 83 Prozent mehr verkauft als 2020. Diese Dynamik dürfte sich fortsetzen, denn das Marktpotenzial ist enorm. In den USA, wo der Anteil an E-Fahrzeugen nach wie vor bei unter 4 Prozent liegt, hat Präsident Joe Biden das Ziel ausgegeben, dass bis zum Jahr 2030 50 Prozent der Neuwagen emissionsfrei fahren sollen. Daraus folgt: Autobauer, die sich auf E-Fahrzeuge spezialisieren, dürften in diesem Bereich wachsen. Anlagechancen sehen wir auch bei Herstellern von Batterien und Ladeinfrastruktur.

Mit Innovationen bei künstlicher Intelligenz, bei Supercomputern und in der Logistik rückt die Nutzung autonomer Fahrzeuge im großen Stil in greifbare Nähe. Auf lange Sicht gesehen sorgt autonomes Fahren für mehr Sicherheit, Effizienz und Komfort auf unseren Straßen. Auch ein massiver volkswirtschaftlicher Nutzen ist zu erwarten, da Verkehrsunfälle das BIP in den meisten Ländern um mindestens 3 Prozent schmälern. Da für das autonome Fahren gigantische Daten-mengen benötigt werden, dürften die künftigen Marktführer diejenigen sein, die den Umgang mit den Datenmengen technologisch am besten im Griff haben.

Fintechs: Kreative Finanzdienstleister graben klassischen Banken das Wasser ab

Es ist kein Geheimnis, dass Fintechs klassischen Kreditinstituten zunehmend Marktanteile abjagen.

Sie vereinfachen unser Leben mit digitalen Geldbörsen, Internet-Bankdienstleistungen und Online-Plattformen für Finanz- und Versicherungsservices. Von 2020 bis 2021 stieg der Anteil der US-Verbraucher, die Finanzdienste über moderne Technologien nutzen, von 58 auf 88 Prozent. Nahezu alle (93 Prozent) der Nutzer gaben an, dass sie dank Fintech Zeit sparen. Über Kosteneinsparungen berichteten 78 Prozent der Fintech-Kunden.

Die Ursachen der hohen Zufriedenheit sind schnell ausgemacht: Die innovativen Zahlungsabwickler stellen Verbrauchern und Händlern nahtlosere, sicherere Transaktionen zur Verfügung als das, was sie von ihrer Hausbank gewohnt sind. Zu den besonders gefragten und disruptiven Anbietern zählen Fintechs wie Buy-now-pay-later (BNPL). Wir erwarten, dass einige BNPL-Unternehmen den Kreditkartenbetreibern weitere Marktanteile streitig machen werden.

Auch wenn einige Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft die in sie gesetzten hohen Erwartungen nicht dauerhaft erfüllen können – Anleger sollten die digitale Transformation breit gestreut in ihren Portfolios abbilden.

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