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Tech-Aktien Größe macht krisenfest

Die Börsengänge von Lyft und Uber beherrschten die Schlagzeilen in der Technologiebranche. Anleger kauften Aktien der Car-Sharing-Unternehmen, nur um sie wenige Wochen oder gar Tage später wieder loszuwerden. Schnelle Trades sorgen natürlich für Unruhe an den Börsen, sind aber nicht repräsentativ für den Technologiesektor. Im Gegenteil: Technologieaktien haben seit Jahresbeginn über 15 Prozent zugelegt und weisen damit im Branchenvergleich die stärkste Performance auf.

Grund für die starken Ergebnisse des Technologiesektors sind langfristige Strukturtrends: Technologie spielt im Alltag eine immer größere Rolle. Anlegern, die bereit sind, eine langfristige Perspektive einzunehmen und über kurze Marktturbulenzen hinwegzusehen, winken hohe Renditen. Im Vergleich zum Dotcom-Boom Ende der 1990er Jahre haben Technologieunternehmen heute gute Fundamentaldaten.

Keine Angst vor der Dotcom-Blase

Zunächst einmal sind Technologieunternehmen rentabel und haben genug Spielraum, um schwierige Zeiten unbeschadet zu überstehen. Heute hat ein durchschnittliches US-Technologieunternehmen einen freien Cashflow von 349 Millionen US-Dollar – vor zwei Jahrzehnten waren es nur 46 Millionen US-Dollar. Auf den Sektor entfällt mittlerweile rund ein Fünftel der Gewinne des amerikanischen Börsenbarometers S&P 500 (1998: 10,3 Prozent).

Hinzu kommt, dass die Bewertungen von Technologieunternehmen heute noch weit von den überzogenen Niveaus nach dem Platzen der Dotcom-Blase entfernt sind. Unseren Berechnungen zufolge sind beispielsweise US-Softwareunternehmen bei allen wichtigen Kennzahlen jetzt besser bewertet als 1999. Das Verhältnis von Kurs zu freiem Cashflow der Aktien beträgt aktuell weniger als die Hälfte des Jahres 1999. Der Dividendenertrag ist dreimal höher, wie die nachfolgende Grafik zeigt:

Quelle: Pictet Asset Management, Bloomberg

Heute beeinflussen Technologien nahezu alle Bereiche der Gesellschaft, Unternehmen ebenso wie Verbraucher. Nehmen wir die Künstliche Intelligenz (KI) als Beispiel. Google nutzt KI unter anderem in den Systemen Deep Mind und Rank Brain für maschinelles Lernen, um seine Suchmaschine zu optimieren. Amazon nutzt KI, um mehr über die Einkaufsgewohnheiten von Käufern zu erfahren. Der persönliche Assistent von Microsoft, Cortana, prognostiziert basierend auf maschinellem Lernen Geschäftsergebnisse und leitet daraus z.B. die Nachfrage nach einem neuen Produkt ab.

Facebook investiert in die künstliche Verarbeitung natürlicher Sprache, Echtzeit-Analysen von News-Feeds und Gesichtserkennungs-Software, die in der Lage ist, Personen in Bildern mit einer Genauigkeit von über 97 Prozent zu erkennen. Spätestens im Jahr 2030 dürfte KI das weltweite Bruttoinlandsprodukt um 14 Prozent beziehungsweise rund 15,7 Billionen US-Dollar gesteigert haben.

Prognostizierter Beitrag der KI zum Weltwirtschaftswachstum im Jahr 2030

* Entwicklungsländer Asien umfassen Japan, Südkorea, Taiwan und Singapur. Die übrige Welt umfasst Afrika, Ozeanien und das übrige Asien.
Quelle: PWC, „Global artificial intelligence study: sizing the prize“, 2017