Tech-Branche So justieren Sie Ihr Portfolio neu
Wie steht es um den Tech-Markt nach der Korrektur? Software- und Cloud-Titel sind noch interessanter geworden, Halbleitertitel zumindest teilweise. Und selbst die ganz großen und teuren Titel wie Facebook und Co. sind noch weit von den Bewertungen der Dotcom-Ära entfernt. Der Vergleich mit den damaligen Verwerfungen hinkt ohnehin: Die Auswahl an Aktien ist deutlich größer, die Geschäftsmodelle sind vielfältiger.
Die Technologiebranche ist breit gefächert
Als die Kurse an der Technologiebörse Nasdaq Mitte Juni nachgaben, verglichen viele Beobachter die Situation schon mit dem Platzen der Dotcom-Blase zu Beginn des Jahrtausends. Das ist aber viel zu kurz gegriffen, weil es die Tech-Branche gar nicht mehr gibt. Zu groß sind längst die Unterschiede bei den Ertragsmodellen. Für Investoren lohnt es sich deshalb, die einzelnen Segmente der Industrie zu unterscheiden und die weitere technische Entwicklung im Blick zu behalten. Drei wesentliche Erkenntnisse:
- Keine Dotcom-Blase 2.0 in Sicht
Bei genauerem Hinsehen ist die Technologiebranche in robuster Verfassung, der Kursrutsch im Juni war entsprechend kurz. Und das hat gute Gründe: Globale Softwaretitel etwa notieren auf ihren normalen langfristigen Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGVs) und sind obendrein deutlich weniger konjunkturanfällig als Hardwarehersteller, die früher die Branche dominierten. Auch einige Internetaktien sind weiterhin attraktiv bewertet. Und selbst die Bewertungen teurer Titel wie Facebook, Amazon, Apple, Microsoft und der Google-Mutter Alphabet sind verglichen mit der Dotcom-Ära nicht übertrieben.*
- Gute Einstiegsmöglichkeiten
Nach dem Ende der Korrektur sind viele Titel mit einem spürbaren Abschlag zu haben, an den langfristig positiven Aussichten vieler Tech-Aktien ändert die zwischenzeitige Abkühlung allerdings nichts. Die Volatilitätsphase bietet vielmehr die Möglichkeit, ausgewählte Aktien mit guten fundamentalen Daten aufzustocken.
- Das sind die Aussichten der wichtigsten Tech-Segmente:
- Software – Bedeutung nimmt zu
Softwaretitel zählen derzeit zu den interessantesten Aktien aus dem Tech-Bereich. Die Unternehmen erwirtschaften mit ihren Geschäftsmodellen solide, wiederkehrende Gewinne. Zudem untermauern strukturelle Treiber wie die softwarebasierte Industrie 4.0 das langfristige Gewinnwachstum. Die Softwarebranche ist auch ein wahrscheinlicher Schauplatz für Übernahmen.
- Cloud-Computing – Bedeutung nimmt zu
Der Trend hin zum Cloud-Computing setzt sich fort, eine wachsende Zahl von Unternehmen verzichtet auf eigene Server und nutzt Computersysteme und Analysetools, die Drittanbieter auf dezentralen Servern bereitstellen. Die Cloud ist eine weitere Quelle für regelmäßige Erträge, ebenso die Kombination von Cloud und Software in „Software as a Service“-Leistungen.