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Technologien Tesla und Co.: „Halten gehypte Firmen ihre Börsenbewertung?“

Straße des neuen Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin
Straße des neuen Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin: Der US-Automobilhersteller hat die Autobahnausfahrt zum Werk selbst gebaut. Grund ist, dass die deutschen Behörden erst 2026 eine Ausfahrt für die Öffentlichkeit fertigstellen. | Foto: Imago Images / Eibner

Jedes hervorragende Unternehmen kann an der Börse zu hoch bewertet sein. Gutes Marketing und Storytelling ist ein Teil der Finanz- und Firmenindustrie. Man will sich dem Investor immer gut präsentieren. Gerade innovative Unternehmen, die noch keine massentauglichen Produkte herstellen, müssen für ihr Zukunftsmodell besonders werben.

Doch können gehypte Unternehmen ihre Wachstumsprognosen noch erfüllen, wenn die Konkurrenz zunimmt? Was muss beispielsweise ein Unternehmen wie Tesla liefern, damit es die Börsenbewertungen halten kann?

Die Fans von Wachstumsaktien verweisen auf Statistiken, die auch bei steigenden Zinsen den Technologiesektor vorne sehen. Die aktuelle Korrektur sei nur eine vorübergehende Erscheinung. Rohstoffanhänger wiederum betonen, warum in Phasen hoher Inflation, nicht Wachstumsaktien, sondern Energie- und Rohstoffunternehmen vorne liegen.

Zins- und Inflationstrend drehen

Wer solche Statistiken genauer analysiert, wird erkennen, dass es sich dabei um Durchschnittswerte handelt. Wer sich beispielhaft die Zinsreagibilität von bestimmten Aktiensektoren über die vergangenen 30 Jahre ansieht, wird überrascht sein über die positive durchschnittliche Entwicklung von Technologieaktien in Phasen steigender Zinsen.

Doch Vorsicht: Die Kurs-Charts der Technologieaktien sind durch eine außerordentlich gute Entwicklung im zurückliegenden Jahrzehnt verzerrt worden. Auch vor der Dot.com-Blase gab es eine Phase steigender Zinsen, in der zum Beispiel Telekomunternehmen sehr gut performten. Der Zins- und Inflationstrend war aber seit den 1990er Jahren in der großen Tendenz fallend. Das muss und wird sich nicht wiederholen.

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Wachstumsanleger verweisen auch gerne auf die Tatsache, dass sich die Wirtschaft weg von materiellen Industrien hin zur Netzwerkindustrie gewandelt haben. Traditionelles Value-Investment setze zu sehr auf Fakten und Zahlen. Viele Werte entstünden auch außerhalb der Bilanz.

Immaterielle Vermögenswerte wie der Markenwert, Humankapital, geistiges Eigentum und Netzwerkeffekte seien daher in der Analyse einzuarbeiten. Da haben Industrien aus den Bereichen Fahrzeuge, Rohstoffe, Energie, Chemie, Versorger, Haushaltswaren und Co. wenig zu bieten.

Investoren sollten sich nicht blenden lassen und auch weiterhin traditionelle Wertansätze nutzen. Das schließt Engagements in starke Wachstumsaktien nicht aus. Auf die Bewertungen sollte dennoch mehr geachtet werden.

Über den Autor:

Gottfried Urban ist Geschäftsführer von Urban & Kollegen Vermögensmanagement in Altötting. Zuvor war er Vorstand der Bayerische Vermögen in München.

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