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Templeton-Experten über Schwellenmärkte, Schnäppchenjagd und Risikomanagement

in MärkteLesedauer: 4 Minuten
Templeton-Experten Cindy Sweeting, <br> Mark Mobius, Michael Hasenstab (von links)
Templeton-Experten Cindy Sweeting,
Mark Mobius, Michael Hasenstab (von links)
Die Kurse von Schwellenländeraktien haben sich von ihrem Tief Anfang März 2009 bis heute mehr als verdoppelt. Mark Mobius, Schwellenländer-Experte bei Franklin Templeton und Fondsmanager des Templeton Emerging Markets Fund schließt zwar kurzfristige Marktkorrekturen nicht aus, rechnet jedoch langfristig mit einer Fortsetzung der Schwellenmarkt-Rallye.

Seinen Optimismus stützt er unter anderem auf wachsendes Vertrauen der Anleger in Aktien, kräftige Kapitalzuflüsse in die Schwellenmärkte, das Streben nach höheren Renditen angesichts niedriger Bankzinsen, ein vergleichsweise hohes Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in den Schwellenländern, die Anhäufung von Devisenreserven, die Schwellenländervolkswirtschaften in die Lage versetzen, externe Schocks deutlich besser zu verkraften, sowie die im Verhältnis geringere Verschuldung von Schwellenländern und das hohe Geldmengenwachstum weltweit. „All diese Faktoren machen die Schwellenmärkte für Investoren aus aller Welt attraktiv“, erklärt Mobius.
Insbesondere in denjenigen Märkten Afrikas, die Rohstoffe, eine junge Bevölkerung sowie das Interesse reicher Schwellenländer zu bieten haben sowie in Thailand – einem Land, das sich in der Vergangenheit trotz zahlreicher politischer Krisen vergleichsweise gut entwickelt hatte – sieht Mobius interessante Investmentstandorte. 

„In vielen Nicht-G7-Volkswirtschaften wie China, Brasilien, Indonesien, Südkorea und Indien rechnen wir für die nächsten zwölf Monate möglicherweise mit einer Rückkehr des Wachstums auf ein Trendniveau wie vor der Krise“, sagt auch sein Templeton-Kollege Michael Hasenstab, dessen Fonds Templeton Global Bond Fund mit dem diesjährigen Lipper-Award als bester internationaler Rentenfonds über drei Jahre ausgezeichnet wurde. Alles in allem: Bei Templeton sind Schwellenmarkt-Investments derzeit das Thema Nummer eins. Bei aller Euphorie sollte man jedoch das Risiko nicht aus den Augen lassen, warnt nun Cindy Sweeting, die unter anderem den Fondsklassiker der Gesellschaft, den Templeton Growth Fund, verantwortet. Denn neben einem höheren Wirtschaftswachstum bringen Schwellenländer auch größere Risiken mit. Dazu zählen beispielsweise instabile Währungen, politische Probleme, mangelnde Transparenz in Abschlüssen oder unzulängliche ethische und soziale Standards. Wer sich also auf den Schwellenmärkten behaupten will, sollte sich gut mit verschiedenen Risikomanagement-Methoden auskennen.

Methode 1: Schnäppchenjagd

Um die Risiken in den Griff zu bekommen, geht die Fondsmanagerin auf die Schnäppchenjagd. „Bei der Analyse von Aktien achten wir auf Titel, die mit erheblichem Abschlag auf unsere Einschätzung des Substanzwertes ihres Geschäfts zu haben sind“, sagt Sweeting. Ein solcher Rabatt stelle nämlich eine potenzielle „Sicherheitsmarge” dar. Und weil der Substanzwert nur schwer exakt zu ermitteln ist, gebe eine größere Sicherheitsmarge genügend Spielraum für Irrtümer.
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