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Spacs auf dem Prüfstand The Good, the Bad and the Ugly

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Am Ende dieses Übergangsprozesses werden Spacs wohl spezialisierter sein und mehr Transparenz bezüglich der Sektoren der Zielunternehmen sowie eine bessere finanzielle Offenlegung bieten. All dies wird den Spac-Markt widerstandsfähiger und attraktiver für langfristige Investoren machen.

The Good

Für Investoren sind die Struktur von Aktien und Optionsscheinen sowie das Rückgaberecht vor der Fusion interessant. Für Unternehmen dagegen bieten feste vorverhandelte Bewertungen der Zielunternehmen weniger Volatilität nach dem IPO. Spacs erlauben zudem zukunftsgerichtete Projektionen, die bei IPOs nicht akzeptiert werden. Dies ist besonders für Unternehmen relevant, die noch nicht profitabel sind.

The Bad

Spac-Anleger wissen nicht, in was sie investieren. Sie zeichnen einen Börsengang ohne jegliche Offenlegung bezüglich des zukünftigen Geschäfts, wobei sie allerdings das Recht haben, ihre Anteile vor der Fusion zurückzugeben. Es gibt außerdem einen potenziellen Interessenkonflikt für Sponsoren aufgrund der zweijährigen Zeitspanne, bis sie einen Deal gefunden haben müssen. Diese Frist kann Deals erzwingen, auch wenn sie für Investoren nicht wirklich überzeugend sind, um die Rückgabe von Kapital zu vermeiden. Und die Euphorie im IPO-Prozess der Spacs sowie in der Phase vor der Fusion kann Anlegern, die ihre Anteile zurückgeben, mehr nutzen als jenen, die an der Fusion teilnehmen.

The Ugly

Eine stärkere Regulierung ist in Sicht. Mit dem Spac-Boom haben die Rechtsstreitigkeiten vor und nach der Fusion zugenommen und die Aufmerksamkeit der SEC auf sich gezogen. So nimmt sie sich die finanziellen Offenlegungselemente ‚vor und nach‘ dem Zusammenschluss vor und sieht die Rolle von Sponsoring durch prominente Personen kritisch, deren Bekanntheit Kleinanleger überzeugt haben. Und aktuell blickt sie auf die Rechnungslegung für Spacs.

Spac-Leerverkäufe sind auf dem Vormarsch. Einige Spac-Kurse sind übermäßig gestiegen, gestützt auf vielversprechende Prognosen, die nach einer Fusion schnell zurückgesetzt wurden. So steigt die Zahl der Akteure, die gegen Spacs wetten. Ein schneller Anstieg der Leerverkäufe kann potenziell rentablen Investitionen schaden und zu einem Preisdruck auf den gesamten Spac-Markt führen.

Es gibt ein großes Angebot an Spacs auf der Suche nach Wachstumsunternehmen. Derzeit gibt es mehr als 400 Spacs, die über 140 Milliarden Dollar treuhänderisch verwalten und bereit sind zu investieren. Mit der sich abzeichnenden stärkeren Regulierung könnte sich der Zeitrahmen der Fusion verlängern, und die Offenlegung von Finanzdaten wird in den Fokus rücken. Investoren werden auch bei der Bewertung der Qualität der geplanten Fusionen vorsichtiger sein müssen.

Auch steigende Anleiherenditen könnten die Attraktivität von Spacs in Frage stellen. Zusätzlich zu den Gebühren sind die Kosten, die Spac-Investoren tragen, Opportunitätskosten, da sie ihr Geld buchstäblich parken, bis ein Geschäft gefunden wird. Bei extrem niedrigen Treasury-Renditen bot der potenzielle Wertzuwachs durch den Optionsschein im Spac eine zusätzliche attraktive Rendite. Wenn die Anleiherenditen nun aber steigen, könnten Anleger wieder in den Anleihenmarkt einsteigen.

Das gesamte Analysepapier über Spacs können Sie in englischer Sprache hier herunterladen.

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