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Thesen und Ausblicke: Fehlschüsse im Tellerrund

Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur DER FONDS
Egon Wachtendorf, verantwortlicher Redakteur DER FONDS
Zugegeben, es hat immer wieder Unterhaltungswert, wenn die dänische Saxo Bank im Dezember ihre zehn provokanten Thesen für das folgende Börsenjahr präsentiert. Und vielleicht schärft es sogar die Sinne für jene unerwarteten Ereignisse, vor denen jeder Anleger zu Recht Respekt haben sollte.

Ob es allerdings eine gute Idee ist, das eigene Portfolio danach auszurichten, steht auf einem ganz anderen Blatt. Im vergangenen Jahr lag Saxobank-Chefvolkswirt Steen Jakobsen lediglich einmal richtig: Der Goldpreis brach 2013 tatsächlich um 30 Prozent auf 1.200 Dollar pro Feinunze ein.

Wer dagegen auf einen Dax-Absturz, einen Höhenflug des Yen oder steigende Sojabohnenpreise wettete, musste die daran geknüpften Renditehoffnungen schnell begraben. Wie schon 2012: Auch vor zwei Jahren zielte Jakobsen in neun von zehn Fällen kräftig daneben.

Stünde die Derivate-Industrie noch in derselben Blüte wie 2007, irgendein findiger Anbieter hätte längst ein Anti-Saxo-Thesen-Zertifikat gebastelt, das für jede nicht eingetroffene Prognose einen positiven Ergebnisbeitrag liefert.

Ein solches Zertifikat dürfte sich auch für viele andere Kapitalmarkt-Voraussagen lohnen, die derzeit die Runde machen. Mit vielleicht einer Ausnahme. Das Thesenpapier Expected Returns, 2014-2018 der niederländischen Fondsgesellschaft Robeco blickt ganz bewusst über den Tellerrand der kommenden zwölf Monate hinaus.

Das erhöht nicht nur die Trefferwahrscheinlichkeit, sondern lenkt den Blick aufs Große und Ganze. Also auf genau das, worauf es bei der Anlage – im Gegensatz zur Spekulation – ankommt.

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