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Thomas Buckard Mensch oder Robo wer ist der bessere Verwalter?

Von in AnalysenLesedauer: 3 Minuten
Thomas Buckard, Vorstand der MPF Vermögensverwaltung
Thomas Buckard, Vorstand der MPF Vermögensverwaltung

Etwa 30 „Robo-Advisors“ kämpfen zurzeit um die Gunst der Anleger – und dies mit sehr unterschiedlichen Anlagestilen. Von rein algorithmischer Strategie durch den Kollegen Computer bis hin zur rein menschlichen Auswahl von ETFs oder aktiv gemanagten Fonds ist alles dabei.

Auch die erzielten Ergebnisse sind höchst unterschiedlich, wie jüngst in der der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung nachzulesen war: Im von der FAS beobachteten Kreis der digitalen Verwalter reichen die Performancezahlen im Zeitraum 1. Mai 2018 bis 31. März 2019 von plus 4,7 Prozent bis zu minus 7,8 Prozent. Das macht es den umworbenen Anlegern nicht gerade einfach. Die Kosten differieren ebenfalls erheblich – von 0,49 bis 2,0 Prozent pro Jahr –, sodass sich die Frage stellt, ob denn Kollege Computer wirklich eine Alternative zu seinem humanen Mitbewerber sein kann.

Ich bin natürlich befangen. Trotzdem muss ich zugeben, dass die digitalen Angebote für den informierten Teil der Anleger eine interessante Alternative sein können. Nach einer eingehenden Prüfung der verschiedenen Möglichkeiten ist sicherlich eine langfristig ausgerichtete Anlagestrategie in (zum Beispiel) ETFs kaum zu schlagen. Allerdings habe ich während mehr als 30 Jahren in der Betreuung vermögender Mandanten vieles erlebt – Geduld von Anlegern, solch eine Strategie über viele Jahre auszuhalten, war eher selten.

Homo Emotionicus versus Homo Oeconomicus

Kürzlich schrieb ich über die sieben größten Fehler bei der Vermögensanlage und stellte dabei den Homo Emotionicus in den Mittelpunkt. Denn das ist das Entscheidende: Meist stehen Anlegern ihre Emotionen dem Durchhaltewillen immer wieder im Weg. Nur der Homo Oeconomicus in seiner äußerst standfesten und konsequenten Ausprägung kann die Mehrwerte solcher Strategien nutzen. Alle anderen – also die meisten – werden die Unterstützung einer begleitenden Beraterin oder eines Beraters zu schätzen wissen.

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Wie ehrlich sind Sie eigentlich bei einem dieser Psycho-Ankreuz-Tests? Neigen Sie dazu, zu beschönigen, um vor sich selbst gut dazustehen? Die Gefahr besteht, dies bei den Abfragen zu einem Robo-Depot ebenso zu machen. Wie bei einem guten Arzt ist das erste Gespräch zur „Anamnese“, sprich der persönlichen Rahmenbedingungen, Erwartungen, Risikotoleranzen und Ziele, extrem wichtig. Und genau hier habe ich meine Zweifel, ob dies in einem automatisierten, menügeführten Depoteröffnungsprozess mit wenigen Klicks darstellbar ist.

Außerdem sollten Sie sich sehr gut im Griff haben, um bei Börsenturbulenzen nicht ebenso schnell wieder abzuspringen wie sie aufgesprungen sind. Wenn Sie auf Robo-Advisor setzen, haben Sie niemanden, der Sie davor schützt.

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