Thomas Mayer über die Eurokrise: Es steht schlecht um Frankreich
Glaubt man Thomas Mayer, ehemals Chefökonom der Deutschen Bank, gehört Frankreich derzeit zu den krisenanfälligsten Ländern der Euro-Zone, gleich hinter Zypern, Irland und Portugal und noch vor Spanien und Griechenland, allesamt Länder, die bereits Hilfe aus dem sogenannten Euro-Rettungsschirm angenommen haben. Wie kommt es zu dieser Einschätzung?
Der Finanzexperte hat ein Ranking erstellt, in welches die wirtschaftlichen Kennzahlen zur Abhängigkeit von ausländischem Kapital, zum Budgetdefizit und Staatsverschuldung sowie zur Größe des Finanzsektors einfließen. Frankreich weist kaum gute wirtschaftliche Zahlen auf und hat laut Mayer anders als viele Mitglieder der Euro-Zone keine nennenswerten finanziellen und wirtschaftlichen Reformen auf den Weg gebracht.
Slowenien ist kein Krisenkandidat
Im oberen Mittelfeld dieser Liste liegen – wenig überraschend – auch Italien und - durchaus überraschend – Malta und Belgien. „Italien steht unter erheblichen Druck der Märkte“, erklärt Mayer gegenüber „Welt online“. Belgien attestiert er eine zu hohe Staatsverschuldung und Malta einen zu großen Finanzsektor.
Mayers Liste hält jedoch auch positive Überraschungen bereit: Slowenien schneidet bei den betrachten Wirtschaftsdaten gut ab und ist damit in der Vergangenheit zu Unrecht als Krisenkandidat gehandelt worden; nur Deutschland und Estland werden besser bewertet.
Frankreich profitiert von seiner politischen Nähe zu Deutschland
Neben Wirtschaftsdaten berücksichtigt der Ex-Chefökonom der Deutschen Bank auch politische Einflüsse bei der Abschätzung der Krisenanfälligkeit der Euro-Länder. „Allein auf der Basis der Fundamentaldaten betrachtet, könnten französische Finanzwerte mit höheren Risikoaufschlägen als italienische Bewertet werten“, so Mayer. Andererseits profitiere Frankreich in hohem Maße von seiner politischen Nähe zu Deutschland.
Welche Maßnahmen sollen die Länder nun zur Krisenbewältigung unternehmen? Mayer rät den betroffenen Ländern, ihre besonders besorgniserregenden Wirtschaftsdaten zu verbessern. So müssen beispielsweise Belgien und Italien ihre Staatsverschuldung verringern, Malta sein Budget ausgleichen und den Bankensektor verkleinern und Frankreich sich im Prinzip in fast allen Bereichen verbessern. Lediglich die Größe des französischen Bankensektors hält Mayer für angemessen.
Der Finanzexperte hat ein Ranking erstellt, in welches die wirtschaftlichen Kennzahlen zur Abhängigkeit von ausländischem Kapital, zum Budgetdefizit und Staatsverschuldung sowie zur Größe des Finanzsektors einfließen. Frankreich weist kaum gute wirtschaftliche Zahlen auf und hat laut Mayer anders als viele Mitglieder der Euro-Zone keine nennenswerten finanziellen und wirtschaftlichen Reformen auf den Weg gebracht.
Slowenien ist kein Krisenkandidat
Im oberen Mittelfeld dieser Liste liegen – wenig überraschend – auch Italien und - durchaus überraschend – Malta und Belgien. „Italien steht unter erheblichen Druck der Märkte“, erklärt Mayer gegenüber „Welt online“. Belgien attestiert er eine zu hohe Staatsverschuldung und Malta einen zu großen Finanzsektor.
Mayers Liste hält jedoch auch positive Überraschungen bereit: Slowenien schneidet bei den betrachten Wirtschaftsdaten gut ab und ist damit in der Vergangenheit zu Unrecht als Krisenkandidat gehandelt worden; nur Deutschland und Estland werden besser bewertet.
Frankreich profitiert von seiner politischen Nähe zu Deutschland
Neben Wirtschaftsdaten berücksichtigt der Ex-Chefökonom der Deutschen Bank auch politische Einflüsse bei der Abschätzung der Krisenanfälligkeit der Euro-Länder. „Allein auf der Basis der Fundamentaldaten betrachtet, könnten französische Finanzwerte mit höheren Risikoaufschlägen als italienische Bewertet werten“, so Mayer. Andererseits profitiere Frankreich in hohem Maße von seiner politischen Nähe zu Deutschland.
Welche Maßnahmen sollen die Länder nun zur Krisenbewältigung unternehmen? Mayer rät den betroffenen Ländern, ihre besonders besorgniserregenden Wirtschaftsdaten zu verbessern. So müssen beispielsweise Belgien und Italien ihre Staatsverschuldung verringern, Malta sein Budget ausgleichen und den Bankensektor verkleinern und Frankreich sich im Prinzip in fast allen Bereichen verbessern. Lediglich die Größe des französischen Bankensektors hält Mayer für angemessen.
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