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Thomas Richter: "Die Investmentrente schafft mehr Wettbewerb in der bAV"

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DAS INVESTMENT.com: Die Aktieninvestments der Privatanleger in Deutschland sind auf ein historisches Tief gefallen. Was muss aus Sicht des BVI getan werden, damit sich eine Aktienkultur in Deutschland wieder etabliert? 

Richter: Den Menschen muss bewusst werden, dass sie Teil des Wirtschaftssystems sind. Am besten funktioniert das, wenn eine dauerhafte Bindung mit dem Thema besteht. Da sind wir wieder bei der privaten Altersvorsorge mit Investmentfonds. Ein Grund mehr, sie zu fördern. Denn der Politik kann nicht daran gelegen sein, dass die Bürger die Zusammenhänge der Kapitalmärkte nicht verstehen. Sie macht doch gerade selber die schmerzliche Erfahrung, dass die Wähler die Griechenland-Rettung nicht nachvollziehen können. Das untergräbt das Vertrauen in die Politik.

In Ländern, wo die Altersvorsorge auf kapitalgedeckte Systeme setzt, ist das Wissen um die Kapitalmärkte und damit die Aktienkultur stärker ausgebildet. Derzeit rufen alle nach Sicherheit. Die Leute müssen aber wieder weg von der Vollkaskomentalität. Denn sicher ist nur eines: Wer so denkt und Geld anlegt, wird wegen der Inflation ärmer.

DAS INVESTMENT.com: Ist der BVI der Ansicht, dass der Gesetzgeber nun alles dafür getan hat, die Riester-Rente attraktiv und einfach zu machen? Im Mai stand das Produkt wegen Rückbuchungen von Zulagen in der Kritik.

Richter: Die Riester-Rente bleibt komplex. Vereinfachen könnte man sie über die Erweiterung des Kreises der Förderberechtigten. Das Beitreibungsrichtlinienumsetzungsgesetz wird dafür sorgen, dass bestimmte Konstellationen, die in der Vergangenheit Rückforderungen ausgelöst haben, künftig keine Probleme mehr darstellen sollten. Das betrifft Fälle, in denen Riester-Sparer Veränderungen in ihrem Zulagenstatus nicht mitbekommen und deshalb den erforderlichen Mindesteigenbeitrag nicht entrichtet haben. Wir sehen die neue Regelung als Fortschritt an.

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