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Aktualisiert am 21.09.2017 - 13:05 Uhrin Inflation & DeflationLesedauer: 3 Minuten

Thorsten Polleit „Die Kaufkraft der „Währung Gold“ kann durch die EZB-Politik nicht entwertet werden“

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Was soll der Anleger davon halten?

Eines steht fest: Es ist allerhöchste Zeit für die EZB, die Null- und Negativzinspolitik und die Anleihekäufe, das Geldmengenvermehren, zu beenden. Für eine Politik des Null- oder gar Negativzinses gibt es nämlich keine akzeptable Begründung, weder aus dem realen noch aus dem monetären Bereich.

Positiv ist, dass die EZB nun unter Zugzwang steht, sich aus der extremen Niedrigzinspolitik herauszubewegen.

Allerdings scheint die Bank gleichzeitig sehr bemüht zu sein, den geldpolitischen Kurswechsel in die Länge zu ziehen. Dazu passt die Äußerung von Präsident Draghi, er wolle vermeiden, dass die Finanzierungskonditionen im Euroraum sich frühzeitig verschärfen und die Konjunkturdynamik bremsen.

Als Reaktion auf die EZB-Pressekonferenz hat der EUR/USD leicht angezogen und bei 1,1561 (+0,4 Prozent gegenüber dem Vortrag) notiert. Der Goldpreis blieb nahezu unverändert bei 1.240 USD/oz.

Auf dem nächsten Ratstreffen im September 2017 wird die EZB vermutlich eine Fortführung des Kaufprogramms ins Auge fassen, das also über Dezember 2017 hinausläuft, vermutlich aber mit einem geringeren monatlichen Kaufvolumen.

Die Leitzinsen werden bis auf Weiteres unverändert bleiben – und je länger sich das Rückführen der Anleihekäufe in die Länge zieht, desto größer wird auch das Risiko, dass die Zinserhöhungen im aktuellen Zyklus gering ausfallen (oder vielleicht gar nicht stattfinden). 

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