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Robert Halver zur Inflation Tiefenentspannte Währungshüter

Von Lesedauer: 9 Minuten
US-Wappenvogel Weißkopfseeadler
US-Wappenvogel Weißkopfseeadler: Die Notenbanker in den USA gelten unter Experten als Tauben | Foto: imago images/ingimage

Selbst eine Verbraucherpreisentwicklung auf 13-Jahres-Hoch kann dem Glaubensbekenntnis der Federal Reserve für transitorische Inflation nichts anhaben. Auch die EZB macht gute Miene zum aktuell bösen Inflations-Spiel. Damit bleibt die Liquiditätshausse der alles überstrahlende Einflussfaktor am Aktienmarkt. Und das gilt übrigens auch noch nach dem Sommer.

Der Inflationsdruck in Amerika drückt…

Angesichts des massiven Inflationsdrucks - im Juni 5,4 Prozent - hinterfragen große Kapitalsammelstellen das Narrativ der Fed einer nur vorübergehenden Preisbeschleunigung zunehmend kritischer. Zunächst wird der Kostendruck auch aufgrund hartnäckiger Lieferengpässe weiter zunehmen. Die robuste Konjunktur verschafft den Unternehmen ohnehin hohe Preissetzungsspielräume.

Grafik 1: ISM Index Verarbeitendes Gewerbe USA - Subindex bezahlte Preise

…doch die Fed stellt sich in die Trotzecke

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Wächst also der Druck auf die US-Notenbank, bereits 2022 ihre geldpolitische Happy Hour zu beenden? Mangels weiterer Konsum-Schecks der Regierung und einem vorzeitigen Ende der aufgestockten Arbeitslosenhilfe in vielen Bundesstaaten sinkt tatsächlich das verfügbare Einkommen, was die Konjunkturstimmung und nachfolgend den volkswirtschaftlichen Preisdruck schwächt.

Grafik 2: Haushaltseinkommen und Einzelhandelsumsätze USA

Die weniger dynamische US-Industrieproduktion signalisiert zudem, dass die einfachen Wachstumseffekte erzielt sind und sich die Wirtschaft normalisiert. 

Grafik 3: ISM Index Verarbeitendes Gewerbe USA und US-Industrieproduktion

Immerhin ist die Virus-Krise auch angesichts abnehmender Impfbereitschaft in den USA noch nicht ausgestanden. Und der US-Arbeitsmarkt ist "noch weit entfernt" von den Fortschritten, die die Fed sehen will, bevor sie ihre Unterstützung für die Wirtschaft reduziert. Vor diesem Hintergrund wird sich die Fed den Gesichtsverlust ersparen, nach zu frühen Restriktionen bald wieder lockern zu müssen.

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