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Robert Halver zur Inflation Tiefenentspannte Währungshüter

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Sowieso lassen die weltwirtschaftlichen Impulse nach. In China hat sich die Konjunkturerholung so stark abgekühlt, dass die People’s Bank of China zuletzt mit einer Senkung des Mindestreservesatzes unter anderem für Großbanken von 12,5 auf 12 Prozent reagieren musste. Dies entspricht umgerechnet einer Liquiditätsspritze von umgerechnet rund 130 Milliarden Euro. 

Grafik 4: China Mindestreservesatz und Konjunkturstimmung Industrie und Dienstleistung

Nicht zuletzt flachen die Preisschübe bei Rohstoffen ab. So scheint sich die Opec im Förderstreit einem Kompromiss zu nähern. Daneben legen weltweit immer mehr „unterraschende“ Konjunkturdaten Bremswirkungen bei Industriemetall- und Energiepreisen nahe. 

Grafik 5: Ökonomischer Überraschungsindex Weltwirtschaft und Rohstoffpreise

Insofern fühlt sich die Fed in ihrer These einer nur transitorischen Preisbeschleunigung bestätigt. Diese Einschätzung vertrat Notenbankchef Powell auch im Rahmen seiner Anhörung vor dem US-Kongress. Zwar bleibe der Inflationsdruck in den kommenden Monaten erhöht, werde sich aber gegen Jahresende abschwächen. In der Tat fallen die Inflationserwartungen wieder.

Grafik 6: US-Inflationsrate und -erwartungen

Schließlich hat die Fed noch den Trumpf ihrer neuen Inflationsdoktrin im Ärmel: Nach langer Zeit unter- werden auch Zeiten überdurchschnittlicher Preisbeschleunigung ignoriert. 

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