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  • „Erster Sargnagel": Tim Albrecht sagt im Wirecard-Prozess aus

Von in FinanzboulevardLesedauer: 2 Minuten
Der ehemalige DWS-Fondsmanager Tim Albrecht sagte im Wirecard-Prozess aus
Der ehemalige DWS-Fondsmanager Tim Albrecht sagte im Wirecard-Prozess aus | Foto: Andreas Mann

Tim Albrecht galt als gefeierter Star-Fondsmanager. Heute beschreibt sich der 51-Jährige fernab der Finanzwelt als „Hausmann, Privatier und Übungsleiter Sport“. Vergangenen Donnerstag stand er jedoch als Zeuge im Prozess um den spektakulären Zusammenbruch von Wirecard vor Gericht. Albrecht, der einst Milliarden im DWS Deutschland verwaltete, gab Einblick in seine Entscheidungen, die zu massiven Investitionen in Wirecard-Aktien führten. Zum Jahreswechsel sei sein „Arbeitsverhältnis mit der DWS erloschen“, erklärte Albrecht.

Zur Hochzeit seiner Karriere verwaltete Albrecht über 8 Milliarden Euro. Seine Entscheidung, fast 10 Prozent des Fondsvermögens in Wirecard zu investieren, begründete er mit den verlockenden Wachstumsversprechen des damaligen Managements. Diese Entscheidungen trugen jedoch zu seinem beruflichen Niedergang bei, nachdem Wirecard in einem der größten Finanzskandale Deutschlands zusammenbrach. Fast 2 Milliarden Euro wurden auf Treuhandkonten vermisst, was zu Wirecards Insolvenz führte.

 

Nach dem Wirecard-Untergang musste auch Tim Albrecht gehen 

Albrecht räumte einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge ein, trotz früherer Bedenken und Warnzeichen, wie den undurchsichtigen Bilanzen und Wirecards zwielichtigen Geschäftsanfängen, in das Unternehmen investiert zu haben. Er gestand, die Kritik von Shortsellern und Journalisten als Teil einer Komplott-Theorie abgetan zu haben, bis ein KPMG-Bericht die gravierenden Unregelmäßigkeiten aufdeckte. Als der Bericht vorlag, sei er „fast vom Stuhl gefallen“.

Sofort verkaufte er etwa die Hälfte der Wirecard-Aktien, so Albrecht. Beim Rest wollte er abwarten. Ein Fehler: Wirecard war nach wenigen Tagen erledigt. Zu seinem Investment sagte er: „Das war der erste Sargnagel.“ 

Nach dem Zusammenbruch von Wirecard musste sich Albrecht internen Untersuchungen und der Kritik der DWS-Führung stellen. Sein Versuch, zurückzutreten, wurde abgelehnt. Er verließ das Unternehmen im Frühjahr 2023.

Der Prozess gegen die frühere Wirecard-Führung, darunter Ex-Vorstand Markus Braun, der schwerer finanzieller Vergehen beschuldigt wird, setzt sich fort.

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