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Aktualisiert am 08.12.2015 - 11:35 Uhrin VersicherungenLesedauer: 10 Minuten

Tod durch Mini-Zinsen Diese Policen ersetzen die klassische Lebensversicherung

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Was ist aber die Alternative, wenn der bisherige Klassiker der Altersvorsorge ausgedient hat? Zum einen werden die Versicherer die Variante Fondspolicen ohne Garantie in den Vordergrund stellen, bei denen die Kapitalanlage aber so gestaltet ist, dass sie risikosenkend wirkt. Zum anderen gibt es das Segment der von den Versicherern selbst „kapitalmarktnah“ genannten Produkte. Das beschreibt in der Regel die Produkte der „Neuen Klassik“, die ohne Garantiezins auskommen, aber trotzdem noch auf den Deckungsstock als Sicherungsmechanismus setzen.

„Der Deckungsstock ist nicht tot, er spielt auch bei modernen Fondspolicen weiter eine wichtige Rolle“, sagt Carsten Mathé, Leiter Produktmarketing des Finanzplaners Plansecur. Und das findet er auch gut so. Schließlich handele es sich dabei um ein erfolgreiches Anlagevehikel, das sehr schwankungsarm sei und dem Wunsch vieler Sparer daher entgegenkomme – wenn man es richtig mache. „Einen Deckungsstock in der Niedrigzinsphase zu managen ist eine hohe Kunst“, schränkt Mathé nämlich ein.

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Nicht alle können Deckungsstock

Und woran erkennt man, wer das kann? „Im Kern gucken wir auf die Nettoverzinsung abzüglich der Verwaltungskostenquote. Dieser Wert sollte positiv sein. Und da gibt es nicht viele Versicherer, die das können“, so Mathé. Aber auch andere Komponenten spielen eine Rolle: Wie Solvency-II-fit die Unternehmen zum Beispiel sind, wie die Bestände aussehen, wie hoch die Belastung durch die Zinszusatzreserve ist und so weiter.

Ein Unternehmen, das Deckungsstock kann, ist sicher die Allianz. Nach dem Verkaufsschlager „Perspektive“ – seit Sommer 2013 hat der Münchner Versicherer schon über 130.000 Policen verkauft – gibt es seit Juli mit „Komfort Dynamik“ ein neues Produkt, das auf das Sicherungsvermögen der Allianz setzt. Dort teilt der Versicherer das Kapital des Kunden auf das Sicherungsvermögen – das erwirtschaftet die Beitragsgarantie – und die sogenannte Dynamik-Komponente auf, wobei anfangs je nach Laufzeit rund 60 Prozent in der chancenorientierten Anlage liegen. Diese besteht bei einem 30 Jahre laufenden Vertrag im Schnitt zu 29 Prozent aus Aktien, zu 9 Prozent aus Schwellenländeranleihen und zu 19 Prozent aus Unternehmensanleihen. 36 Prozent machen Pfandbriefe und Staatsanleihen aus, 4 Prozent sind Hypotheken und 3 Prozent Immobilien.