Top-Performer-Fonds Acatis Datini Valueflex Hendrik Leber: „Bei Tesla sehe ich kein Ende der Abwärtsbewegung“
DER FONDS: Mit Ihrem Fonds wollen Sie „situativ und opportunistisch“ Investmentgelegenheiten nutzen. Was heißt das genau?
Hendrik Leber: Das heißt vor allem, dass ich keinem festen Plan folge. Ich reagiere im Datini Valueflex spontan auf interessante Gelegenheiten und setze häufig Ideen um, die als Krümel meiner täglichen Arbeit abfallen. Ein typisches Beispiel ist der Stromnetztechnik-Anbieter Silver Spring Networks, von dem mir jüngst ein Broker vorschwärmte. Weil mir das Geschäftsmodell partout nicht einleuchten wollte und ich die Bilanz nicht verstanden habe, habe ich statt der Aktie kurzerhand eine Put-Option gekauft. Mit einem Plus von über 30 Prozent war das im September meine am besten gelaufene Position.
Trial and error in Reinkultur also?
Leber: In gewisser Weise schon, wobei ich immer auf eine vernünftige Risikostreuung achte. Es kommt oft vor, dass ich ein ganzes Bündel von Call- oder Put-Optionen kaufe – in der Erwartung, dass die jeweils besten davon die mit den anderen Positionen eingefahrenen Verluste mehr als aufwiegen. Mal geht es dabei um Solarwerte oder Laseraktien, ein anderes Mal um Banken oder Biotech-Firmen. Mit die höchsten Gewinne seit Auflegung des Fonds habe ich zum Beispiel mit Epigenomics und Morphosys gemacht.
An welchen Themen sind Sie jetzt gerade dran?
Leber: Unter anderem am Thema Lachsfarmen. Es gibt vier große norwegische Anbieter, deren Aktien angesichts der jüngsten Negativmeldungen über das russische Importverbot sehr billig zu haben sind. Eine andere Aktie, die ich gerade gekauft habe, ist Swatch. Durch den Rummel um die Apple-Uhr hat sie kräftig an Wert verloren – zu viel, wie ich meine. Auf Tesla halte ich dagegen eine Put-Option: Dort sehe ich kein Ende der aktuellen Abwärtsbewegung.
Mehr als 20 Prozent Ihres Portfolios bestehen aus Renten. Wo finden Sie denn in diesem Segment noch interessante Papiere?
Leber: Unter anderem bei mit 6 Prozent oder mehr verzinsten Coco-Bonds, die aber derzeit maximal 5 Prozent des Fondsvermögens ausmachen dürfen. Nachranganleihen sind ebenfalls interessant, und vereinzelt gibt es immer wieder günstige Gelegenheiten – zum Beispiel bei türkischen oder ukrainischen Staatsanleihen, die zeitweise sehr stark unter Druck geraten waren. Dass es dort zu Ausfällen kommt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Spielt Cash in Ihren Überlegungen eine Rolle?
Leber: Eher nicht. Ich finde es zu schade, wenn Geld einfach nur so in der Kasse herumliegt, und bisher habe ich immer eine bessere Idee gefunden. Selbst für den Fall, dass ich mit einer größeren Korrektur rechne, würde ich wohl keine großen Barbestände aufbauen, sondern die gehaltenen Aktien gleichzeitig mit Put-Optionen absichern.
Der jüngste Rücksetzer an den Weltbörsen beunruhigt Sie nicht?
Leber: Nein. Das war ein Regenschauer, aber kein Orkan. Und ich glaube auch nicht, dass wir so bald einen Orkan zu erwarten haben. Zwar sind viele Aktienbörsen als Ganzes gesehen recht sportlich bewertet, aber Renten bieten auf absehbare Zeit keine Alternative. Deshalb kann die aktuelle Hausse durchaus noch zwei oder drei Jahre weiterlaufen.
Das klingt ein bisschen nach „Dieses Mal ist alles anders“.
Leber: Das ist es auch. Ich kann mich nicht erinnern, dass es in der Wirtschaftsgeschichte schon einmal eine vergleichbare Situation gegeben hat. Zwar mache ich mir große Sorgen, wie das historische Experiment der Notenbanken ausgehen wird, die Schuldenkrise mit künstlich niedrigen Zinsen und aggressiven Anleihe-Kaufprogrammen zu lösen. Aber weil etliche Marktteilnehmer bislang kaum auf den Nullzins reagiert haben, sehe ich noch viel Luft nach oben. Auch von Übermut, der sich zum Beispiel in spektakulären Transaktionen wie der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone Anfang 2000 zeigte, ist weit und breit nichts zu spüren. Sorgen werde ich mir erst bei übertriebenem Leichtsinn machen.
Hendrik Leber: Das heißt vor allem, dass ich keinem festen Plan folge. Ich reagiere im Datini Valueflex spontan auf interessante Gelegenheiten und setze häufig Ideen um, die als Krümel meiner täglichen Arbeit abfallen. Ein typisches Beispiel ist der Stromnetztechnik-Anbieter Silver Spring Networks, von dem mir jüngst ein Broker vorschwärmte. Weil mir das Geschäftsmodell partout nicht einleuchten wollte und ich die Bilanz nicht verstanden habe, habe ich statt der Aktie kurzerhand eine Put-Option gekauft. Mit einem Plus von über 30 Prozent war das im September meine am besten gelaufene Position.
Trial and error in Reinkultur also?
Leber: In gewisser Weise schon, wobei ich immer auf eine vernünftige Risikostreuung achte. Es kommt oft vor, dass ich ein ganzes Bündel von Call- oder Put-Optionen kaufe – in der Erwartung, dass die jeweils besten davon die mit den anderen Positionen eingefahrenen Verluste mehr als aufwiegen. Mal geht es dabei um Solarwerte oder Laseraktien, ein anderes Mal um Banken oder Biotech-Firmen. Mit die höchsten Gewinne seit Auflegung des Fonds habe ich zum Beispiel mit Epigenomics und Morphosys gemacht.
An welchen Themen sind Sie jetzt gerade dran?
Leber: Unter anderem am Thema Lachsfarmen. Es gibt vier große norwegische Anbieter, deren Aktien angesichts der jüngsten Negativmeldungen über das russische Importverbot sehr billig zu haben sind. Eine andere Aktie, die ich gerade gekauft habe, ist Swatch. Durch den Rummel um die Apple-Uhr hat sie kräftig an Wert verloren – zu viel, wie ich meine. Auf Tesla halte ich dagegen eine Put-Option: Dort sehe ich kein Ende der aktuellen Abwärtsbewegung.
Mehr als 20 Prozent Ihres Portfolios bestehen aus Renten. Wo finden Sie denn in diesem Segment noch interessante Papiere?
Leber: Unter anderem bei mit 6 Prozent oder mehr verzinsten Coco-Bonds, die aber derzeit maximal 5 Prozent des Fondsvermögens ausmachen dürfen. Nachranganleihen sind ebenfalls interessant, und vereinzelt gibt es immer wieder günstige Gelegenheiten – zum Beispiel bei türkischen oder ukrainischen Staatsanleihen, die zeitweise sehr stark unter Druck geraten waren. Dass es dort zu Ausfällen kommt, halte ich für sehr unwahrscheinlich.
Spielt Cash in Ihren Überlegungen eine Rolle?
Leber: Eher nicht. Ich finde es zu schade, wenn Geld einfach nur so in der Kasse herumliegt, und bisher habe ich immer eine bessere Idee gefunden. Selbst für den Fall, dass ich mit einer größeren Korrektur rechne, würde ich wohl keine großen Barbestände aufbauen, sondern die gehaltenen Aktien gleichzeitig mit Put-Optionen absichern.
Der jüngste Rücksetzer an den Weltbörsen beunruhigt Sie nicht?
Leber: Nein. Das war ein Regenschauer, aber kein Orkan. Und ich glaube auch nicht, dass wir so bald einen Orkan zu erwarten haben. Zwar sind viele Aktienbörsen als Ganzes gesehen recht sportlich bewertet, aber Renten bieten auf absehbare Zeit keine Alternative. Deshalb kann die aktuelle Hausse durchaus noch zwei oder drei Jahre weiterlaufen.
Das klingt ein bisschen nach „Dieses Mal ist alles anders“.
Leber: Das ist es auch. Ich kann mich nicht erinnern, dass es in der Wirtschaftsgeschichte schon einmal eine vergleichbare Situation gegeben hat. Zwar mache ich mir große Sorgen, wie das historische Experiment der Notenbanken ausgehen wird, die Schuldenkrise mit künstlich niedrigen Zinsen und aggressiven Anleihe-Kaufprogrammen zu lösen. Aber weil etliche Marktteilnehmer bislang kaum auf den Nullzins reagiert haben, sehe ich noch viel Luft nach oben. Auch von Übermut, der sich zum Beispiel in spektakulären Transaktionen wie der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone Anfang 2000 zeigte, ist weit und breit nichts zu spüren. Sorgen werde ich mir erst bei übertriebenem Leichtsinn machen.
Tops & Flops Mischfonds Global Flexibel: Drei gewonnene oder drei verlorene Jahre
Rang | Fonds | Perf. 3 Jahre |
Perf. 5 Jahre |
Perf. 2014 |
Vol. in Mio. € |
---|---|---|---|---|---|
1 | Adelca GVI Multi Asset Fund | 98,1% | 94,4% | 7,0% | 36 |
2 | Acatis Datini Valueflex | 69,6% | 79.6% | 11,4% | 59 |
3 | Ampega Balanced 3 | 60,0% | 60,7% | 6,6% | 34 |
4 | Leonardo UI | 56,3% | 61,4% | 3,3% | 48 |
5 | DWS Multi Opportunities III | 55,9% | 61,2% | 10,0% | 134 |
6 | NW Global Strategy V | 55,8% | 60,7% | 6.6% | 30 |
7 | Degussa Bank Portfolio Privat Aktiv | 55,2% | 25,9% | 16,0% | 42 |
8 | R Club (Rothschild Gestion) | 54,2% | 36,0% | -0,5% | 420 |
9 | Vermögensverwaltung Global Dynamic | 49,6% | 57,3% | -2,9% | 19 |
10 | Best Opportunity Concept | 48,2% | 61,1% | 7,3% | 876 |
11 | C&P Funds Classix | 43,5% | 61,2% | 9,5% | 121 |
12 | Franklin Global Fundamental Strategies | 43,3% | 67,0% | 6,1% | 1,454 |
13 | HAIG MB Max Global | 43,2% | 47,4% | 4,6% | 8 |
14 | DWS Multi Opportunities | 43,0% | 50,4% | 13,1% | 556 |
15 | Step-In Akkumula | 42,4% | 29,7% | 10,1% | 13 |
16 | Comfort-Invest Perspektive | 42,3% | 46,5% | 5,7% | 4 |
17 | FvS Multiple Opportunities F | 42,2% | 82,2% | 8,2% | 5,420 |
18 | Zurich Vorsorge Premium I | 41,8% | 48,5% | 6,3% | 310 |
19 | Worldtrend Fund | 41,7% | 46,0% | 7,1% | 32 |
20 | DB Platinum PWM CROCI Multi Fund | 41,4% | 54,9% | 8,0% | 132 |
308 | Lux-Provest Everest Nutrix | - 10,4% | - | -7,2% | 20 |
309 | IAMF Vermögensstrukturfonds | - 10,6% | -24,2% | 3,5% | 7 |
310 | Acumo | - 12,3% | - | 1,5% | 2 |
311 | IAMF Solid Growth All Assets | - 12,9% | -24,0% | -7,4% | 6 |
312 | PBO Global Portfolio | - 15,2% | -29,6% | -8,2% | 1 |
313 | FM Multi Asset Global Select | - 15,5% | -8,5% | -8,6% | 1 |
314 | One World Tactics | - 18,2% | -21,5% | 1,6% | 10 |
315 | FM Core Index Selection Fund | - 19,3% | -5,9% | 0,4% | 4 |
316 | UFP Timing Global Select | - 22,2% | -31,0% | 0,0% | 6 |
317 | Kapital Multiflex | - 23,3% | -6,9% | 12,1% | 102 |
Auswertungstag: 27. Oktober 2014, Quelle: FWW Fundservices GmbH |