Top-Seller-Fonds im Juli BCA und Fondskonzept raten zu Rentenfonds

Mit seinem Fonds neu in den Top-Seller-Listen: Allianz-GI-Manager Johannes Reinhard
Er ist ein echter Oldie, aufgelegt im Januar 1966 und 2,1 Milliarden Euro schwer: der Allianz Euro Rentenfonds. Im Juli gehörte er sowohl bei BCA als auch bei Fondskonzept zu den meistverkauften Investmentfonds. Im Nachhinein nicht die schlechteste Wahl: Während es mit Aktienfonds und auch den meisten der von vielen Beratern und Anlegern favorisierten Mischfonds im August teils recht heftig nach unten ging, erholte sich der von Johannes Reinhard betreute Klassiker vom Flash-Crash am deutschen Rentenmarkt und legte immerhin 0,5 Prozent zu.
Ob der Fonds trotz seiner außer Frage stehenden Klasse mehr sein kann als ein Krisen-Überbrücker, muss sich allerdings erst noch zeigen. Denn Reinhard investiert rund die Hälfte seines Fondsvermögens in Anleihen mit einer Duration von mehr als zehn Jahren. Sollten die Zinsen in den kommenden Monaten wieder steigen, drohen deshalb ähnliche Verluste wie in der ersten Jahreshälfte, als der Anteilspreis zeitweise um mehr als 7 Prozent einbrach. Zwei Drittel des Fondsvermögens entfallen zudem auf Anleihen aus den Krisenländern Italien, Spanien und Frankreich.
Bessere Chancen – bei entsprechend stärkeren Schwankungen – verspricht da schon der zweite Newcomer aus den Top-Seller-Listen, der von Netfonds und BCA empfohlene Fidelity European Dynamic Growth. Dort konzentriert sich Fondsmanager Fabio Riccelli vor allem auf Unternehmen, die stark steigende Gewinne und Umsätze aufweisen. In den vergangenen fünf Jahren erzielte Riccelli mit dieser Strategie einen Wertzuwachs von 88 Prozent, und auch im laufenden Jahr liegt er trotz der jüngsten Kursturbulenzen noch zweistellig im Plus (Stichtag: 24. August, siehe Tabelle). Dazu beigetragen haben unter anderem Pharma-Unternehmen wie Roche, Sanofi und Glaxosmithkline, aber auch Finanzwerte wie UBS oder Intesa Sanpaolo.
Indes, ein antizyklisches Investment ist auch dieses Produkt nicht gerade: Bereits seit 2007 entwickeln sich Fonds für Wachstumsaktien erheblich besser als Value-Fonds, die statt auf steigende Gewinne und Umsätze in erster Linie auf günstige Bewertungen und einen möglichst hohen Abschlag des an der Börse gezahlten Preises zum wahren Firmenwert achten. Gut möglich, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren wieder umkehrt und der Fidelity European Dynamic Growth dann in den Ranglisten hinter seinen Schwesterfonds Fidelity European Value und andere Value-Fonds zurückfällt.
Auf jeden Fall richtig lagen Anleger im vergangenen Monat mit Empfehlungen für Geldmarktfonds wie dem FT Accugeld. Wer dort den Sommer über einen Teil seines Vermögens parkt, kann im Herbst bei sich dann hoffentlich wieder in etwas ruhigerem Fahrwasser bewegenden Kursen peu à peu in den Aktienmarkt zurückkehren. Auch wenn dieser Satz jetzt 3 Euro für das Phrasenschwein kostet: „Sell in May and go away“ ist nicht die schlechteste Börsentaktik – wenn der zweite Teil des Sprichworts („but remember to come back in September“) nicht in Vergessenheit gerät.
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Top-Seller: Die meistverkauften Fonds
DER FONDS fragt monatlich bei Maklerpools und Direktbanken, welche Fonds sich am besten verkaufen. So wird die Gesamt-Liste berechnet.
Rang | Rang Vormonat |
Fonds | Kategorie | Punkte gesamt |
Perf. 2015* |
---|---|---|---|---|---|
1 | 1 | FvS Multiple Opportunities | Mischfonds flexibel Welt | 51 | 2,5 |
2 | 2 | Ethna-Aktiv | Mischfonds defensiv Welt | 24 | -0,3 |
2 | 3 | DWS Concept Kaldemorgen | Mischfonds flexibel Welt | 24 | 0,0 |
4 | - | Allianz Euro Rentenfonds | Rentenfonds Euroland | 19 | 0,7 |
5 | - | Ethna-Dynamisch | Mischfonds ausgewogen Welt | 18 | 4,6 |
6 | - | Fidelity European Dynamic Growth | Aktienfonds Europa | 16 | 11,5 |
7 | - | Franklin Global Fundamental Strategies | Mischfonds flexibel Welt | 14 | -3,3 |
8 | 4 | Carmignac Patrimoine | Mischfonds ausgewogen Welt | 12 | -1,0 |
9 | 5 | DWS Deutschland | Aktienfonds Deutschland | 10 | 8,8 |
10 | - | FT Accugeld | Geldmarktfonds Euro | 10 | 0,0 |
* in Prozent, 24. August 2015 Sortierkriterium: Punkte gesamt (24. August 2015), Quelle: DER FONDS, FWW Fundservices GmbH |
Ob der Fonds trotz seiner außer Frage stehenden Klasse mehr sein kann als ein Krisen-Überbrücker, muss sich allerdings erst noch zeigen. Denn Reinhard investiert rund die Hälfte seines Fondsvermögens in Anleihen mit einer Duration von mehr als zehn Jahren. Sollten die Zinsen in den kommenden Monaten wieder steigen, drohen deshalb ähnliche Verluste wie in der ersten Jahreshälfte, als der Anteilspreis zeitweise um mehr als 7 Prozent einbrach. Zwei Drittel des Fondsvermögens entfallen zudem auf Anleihen aus den Krisenländern Italien, Spanien und Frankreich.
Bessere Chancen – bei entsprechend stärkeren Schwankungen – verspricht da schon der zweite Newcomer aus den Top-Seller-Listen, der von Netfonds und BCA empfohlene Fidelity European Dynamic Growth. Dort konzentriert sich Fondsmanager Fabio Riccelli vor allem auf Unternehmen, die stark steigende Gewinne und Umsätze aufweisen. In den vergangenen fünf Jahren erzielte Riccelli mit dieser Strategie einen Wertzuwachs von 88 Prozent, und auch im laufenden Jahr liegt er trotz der jüngsten Kursturbulenzen noch zweistellig im Plus (Stichtag: 24. August, siehe Tabelle). Dazu beigetragen haben unter anderem Pharma-Unternehmen wie Roche, Sanofi und Glaxosmithkline, aber auch Finanzwerte wie UBS oder Intesa Sanpaolo.
Indes, ein antizyklisches Investment ist auch dieses Produkt nicht gerade: Bereits seit 2007 entwickeln sich Fonds für Wachstumsaktien erheblich besser als Value-Fonds, die statt auf steigende Gewinne und Umsätze in erster Linie auf günstige Bewertungen und einen möglichst hohen Abschlag des an der Börse gezahlten Preises zum wahren Firmenwert achten. Gut möglich, dass sich dieser Trend in den nächsten Jahren wieder umkehrt und der Fidelity European Dynamic Growth dann in den Ranglisten hinter seinen Schwesterfonds Fidelity European Value und andere Value-Fonds zurückfällt.
Auf jeden Fall richtig lagen Anleger im vergangenen Monat mit Empfehlungen für Geldmarktfonds wie dem FT Accugeld. Wer dort den Sommer über einen Teil seines Vermögens parkt, kann im Herbst bei sich dann hoffentlich wieder in etwas ruhigerem Fahrwasser bewegenden Kursen peu à peu in den Aktienmarkt zurückkehren. Auch wenn dieser Satz jetzt 3 Euro für das Phrasenschwein kostet: „Sell in May and go away“ ist nicht die schlechteste Börsentaktik – wenn der zweite Teil des Sprichworts („but remember to come back in September“) nicht in Vergessenheit gerät.
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