Tops & Flops 2015 Gehebelte ETFs zwischen Himmel und Hölle
Der Dax läuft und läuft und läuft – und mit ihm alle börsennotierten Indexfonds, die den deutschen Leitindex eins zu eins abbilden. Richtig Spaß macht die Sache jedoch, wenn die Abbildung sogar im Verhältnis zwei zu eins erfolgt. Mit dem DB X-Trackers Lev-Dax ETF, dem Lyxor ETF Lev-Dax und dem ETFS Dax 2x Long ETF finden sich deshalb in der Liste der besten Investmentfonds des laufenden Jahres mit deutscher Vertriebszulassung gleich drei entsprechend konstruierte Produkte.
Tops & Flops Mischfonds: Zwei Zombie-Fonds und ganz viele ETFs
Nicht weit dahinter rangieren ETFs, die auf die gleiche Weise mit dem Euro Stoxx 50 oder dem französischen CAC-40-Index verfahren. Deutliche Unterschiede tun sich allerdings in der längerfristigen Entwicklung auf: Vor allem im Fünf-Jahres-Vergleich bleiben die zuletzt genannten Produkte deutlich hinter den gehebelten Dax-ETFs zurück – ein Hinweis darauf, dass die 2010 ausgebrochene Euro-Krise nicht nur an der Pariser Börse, sondern vor allem an den südeuropäischen Handelsplätzen tiefe Schneisen geschlagen hat. Auch der außer in den Euro-Ländern in der Schweiz und in Großbritannien investierende Amundi ETF Leveraged MSCI Europe hat sich deshalb über die vergangenen fünf Jahre deutlich besser entwickelt.
Quelle: Bloomberg
Was sich auf der einen Seite in einem Geld-Segen niederschlägt, entpuppt sich auf der anderen Seite als Fluch: Doppelt gehebelte Short-ETFs, mit denen Anleger auf fallende Kurse im Dax und im Euro Stoxx 50 wetten können und die 2015 ganz am Ende der Rangliste stehen, waren auf Sicht von fünf Jahren ein fataler Fehlgriff: Wer dort seit Anfang 2010 konsequent bei der Stange blieb, verlor beinahe 90 Prozent seines eingesetzten Kapitals.
Short-ETFs sind es unter anderem auch, die derzeit dem in die Flop Ten abgerutschten Riße Inflation Opportunities UI schwer zu schaffen machen. Dessen Manager, der bekannte Börsen-Kolumnist Stefan Riße, glaubt nicht an den positiven Einfluss der aktuellen Notenbank-Politik auf die Weltbörsen und wettet deshalb konsequent auf sinkende Kurse. Ob er diese Anlagepolitik angesichts eines in den vergangenen Monaten deutlich zusammengeschmolzenen Fondsvolumens solange durchhalten kann, bis er Recht bekommt, erscheint derzeit allerdings eher zweifelhaft.
Nichts mit doppelt oder dreifach gehebelten ETFs zu tun hat der jüngste Preissprung bei zwei weiteren bei Universal Investment aufgelegten Fonds: Sowohl der Alpha Centauri Strategie UI als auch der Hotchkis & Wiley US-Value Universal-Fonds stehen zur Auflösung an. Bei beiden Fonds kam es inmitten der Schließungsphase zu Gebührenerstattungen, die die Performance bei minimalem Restvermögen in die Höhe hebelten. Wer davon profitieren wollte, hätte allerdings schon 2014 einsteigen müssen: Für den Hotchkis-Fonds gibt es bereits seit dem 1. November keine Anteilsscheine mehr zu kaufen, beim Alpha Centauri Strategie UI fiel am 11. Dezember die Klappe. Bis Mitte 2015 werden beide Fonds vom Kurszettel verschwunden sein.
Verpassen Sie keinen Beitrag aus unserem wöchentlichen Online-Magazin DER FONDS und melden Sie sich hier kostenlos per E-Mail an.