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Total Return versus Investor Return Morningstar-Analyse: Sparpläne sorgen für höhere Rendite

Von in Aus der FondsbrancheLesedauer: 3 Minuten
Stufen einer Rolltreppe. Wer automatisiert regelmäßig Fondsanteile kauft, erwirtschaftet meist eine besonders gute Performance, hat Morningstar herausgefunden
Stufen einer Rolltreppe. Wer automatisiert regelmäßig Fondsanteile kauft, erwirtschaftet meist eine besonders gute Performance, hat Morningstar herausgefunden | Foto: Grace Winter/pixelio.de
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Aktien kaufen, Schlaftabletten nehmen und das Investment viele Jahre lang nicht mehr anschauen: Diesen Buy-and-hold-Ansatz, wie ihn der legendäre Investor André Kostolany empfohlen hat, verfolgen die wenigsten Anleger - zu ihrem Nachteil. Viele Fondsanleger verschenken Rendite, weil ein ungeschicktes Timing ihnen das Ergebnis verhagelt. Wer sich teuer in einen Fonds einkauft und aussteigt, wenn der Kurs mal vorübergehend abgesackt ist, bleibt hinter den Möglichkeiten zurück. Selbst mit einem Renditewunder von Fonds lassen sich dann nur mäßige Ergebnisse erzielen.

Dieses Phänomen hat jüngst die Analyseagentur Morningstar untersucht: Das Anlageergebnis, das ein typischer Anleger aus einem Fondsinvestment mitnimmt, nennen die Analysten „Investor Return“. Dieses vergleichen sie mit dem langfristigen Ergebnis des Fonds, dem „Total Return“.

Nun macht selbstverständlich jeder Anleger eine eigene Anlageerfahrung – je nach Zeitpunkt, zu dem er in einen Fonds investiert. Und zu dem er seine Anteile wieder verkauft. Morningstar hat Daten zu den Mittelzu- und -abflüsse zu Grunde gelegt und sich gefragt: Wie hoch ist die durchschnittliche Rendite einer Geldeinheit, die über einen bestimmten Zeitraum in einem bestimmten Fonds steckt? Welche Investmenterfahrung macht also der durchschnittliche Anleger in einem Fonds?

Der sogenannte Investor Return weicht historisch gesehen stark vom Total Return, also dem Ergebnis eines Buy-and-hold-Anlegers ab. Er ist eine Größe, die die Erfarung von Anlegern viel besser widerspiegelt als ein Blick auf das nackte Fondsergebnis, finden die Morningstar-Analysten. Immerhin hält der Durchschnittsanleger seine Fondsanteile eher einige Monate als mehrere Jahre lang in seinem Portfolio.

Die Ergebnisse der Analyse: Die Performancelücke, die sich durch ungeschicktes Anlegerverhalten auftut, können die Analysten weltweit erkennen. Wobei sie einräumen, dass ihre Datenbasis für Europa und die USA am zuverlässigsten ist.

Einen besonders großen Unterschied zwischen den Ergebnissen von Fonds und den Ergebnissen, die Anleger mit ihnen erwirtschaften, beobachtet Morningstar bei konzentrierten Aktienfonds – also Aktienfonds, die bestimmte Länder- oder Sektor-Scherpunkte haben. Ebenfalls große Lücken tun sich bei alternativen Fonds und bei Mischfonds auf. Eher klein fällt die Lücke dagegen bei diversifizierten Aktienfonds und bei Rentenfonds aus. Hier suchen Anleger offenbar weniger den richtigen Einstiegszeitpunkt zu erhaschen, folgern die Analysten.

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Die Lücke ist in den vergangenen Jahren kleiner geworden: In Europa hat sich der Unterschied zwischen Total Return und Investor Return im Laufe der Jahre verringert. Von 74 Basispunkten auf Zehnjahressicht ist er auf 60 Basispunkte auf Fünfjahressicht eingeschnurrt – betrachtet vom Jahresende 2016 aus.

Aber so ganz verdammen mag Morningstar den Anlegerwunsch, beim Investieren den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, dann doch nicht: Immerhin lag zumindest in den USA der Investor Return über die vergangenen fünf Jahre betrachtet im Mittel sogar leicht über dem Total Return.

Eine andere interessante Beobachtung: Mit steigenden Fondskosten schrumpfen nicht nur Total Return und Investor Return gemeinsam. Auch die Renditelücke zwischen beiden wird größer.

Außerdem: Sparpläne haben positiven Einfluss auf die Performance. Morningstar hat Performance-Vorteile bei sparplanbasierten Investments sowohl in den USA als auch in Australien und Südkorea ausgemacht. Automatisierte Anteilskäufe können Anleger von voreiligen emotionalen Entscheidungen abhalten, folgern die Analysten.

Eine ähnliche Untersuchung hat das Analysehaus bereits im vergangenen Jahr vorgenommen. Unterschied zur damaligen Studie: In der aktuellen Untersuchung werden stellvertretend für den europäischen Fondsmarkt ex Großbritannien ausschließlich in Luxemburg beheimatete Fonds untersucht. Außerdem stellt Morningstar den Total Return in seiner jüngsten Studie nicht mehr Asset-gewichtet, sondern gleichgewichtet dar. 

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