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Das sagt Trade Republic zur Dividenden-Panne

Der Neobroker Trade Republic sieht sich derzeit mit Kritik konfrontiert. Tausende Kunden klagen in Online-Foren und sozialen Medien über ausbleibende Dividendenzahlungen von Aktien und ETFs. Betroffen sind unter anderem Ausschüttungen der DWS Group, Microsoft, Realty Income, 3M und Porsche.
Kunden verärgert über fehlende Kommunikation
Viele Kunden warten seit Anfang Juni vergeblich auf die Gutschrift der Dividenden auf ihren Trade-Republic-Konten. Laut Angaben des Unternehmens sollten die Zahlungen eigentlich pünktlich am jeweiligen Stichtag erfolgen.
Besonders verärgert zeigen sich die Anleger über die mangelnde Reaktion und Kommunikation seitens Trade Republic. Auf Kundenanfragen reagiert der Support oft nur mit automatischen Antworten, ohne eine Erklärung für die Verzögerungen zu liefern. Ein frustrierter Nutzer schreibt auf Reddit: „Die fehlende Reaktion von Trade Republic ist das Schlimmste, eine Katastrophe.“
Systemumstellung als Ursache für Verzögerungen
Das Fachportal „Finance Forward“ konfrontierte das Unternehmen, welches die Probleme daraufhin bestätigte und erklärt: „Durch eine Systemumstellung wurden wenige Dividenden in der vergangenen Woche, nicht in Echtzeit, sondern, wie bei anderen Brokern üblich, erst wenige Bankarbeitstage nach dem Zahltag an den Kunden gebucht“, teilte eine Sprecherin mit.
Trade Republic versicherte, dass die ausstehenden Dividenden am heutigen Montag (17. Juni 2024) verarbeitet und gebucht würden. „Die Kunden erhalten diese tagsüber beziehungsweise morgen“, so das Unternehmen. Unklar ist, wie viele Kunden von dem Problem betroffen waren.
Trade Republic auf dem Weg zur Vollbank
Bei Trade Republic ist derzeit viel Bewegung. Ende 2023 erhielt der Neobroker von der Bafin offiziell eine Vollbanklizenz. Damit darf das Fintech nun auch klassische Bankgeschäfte wie das Einlagen- und Kreditgeschäft betreiben
Zudem senkte Trade Republic kürzlich als Reaktion auf den EZB-Entscheid die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto von 4,00 auf 3,75 Prozent. Damit liegt der Neobroker aber immer noch deutlich über dem Marktdurchschnitt. Bis vor kurzem verzinste Trade Republic Einlagen nur bis maximal 50.000 Euro, diese Grenze wurde nun aufgehoben.
Trotz der jüngsten Probleme bei der Dividendenausschüttung zeigt sich Mitgründer Christian Hecker zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens. Trade Republic will zwar keine klassische Vollbank werden, erklärte er gegenüber „Finanzbusiness“, strebt aber eine Erweiterung der Dienstleistungen über den reinen Wertpapierhandel hinaus an.