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Aktualisiert am 17.02.2023 - 10:51 Uhrin FintechsLesedauer: 2 Minuten

Neobroker Trade Republic: Zins-Aktion sorgt für Boost bei Kundengeldern

Das Berliner Fintech Trade Republic wirbt mit zwei Prozent Zinsen jetzt um Sparer
Das Berliner Fintech Trade Republic wirbt mit zwei Prozent Zinsen jetzt um Sparer | Foto: Imago

Es war ein Marketing-Hammer zum Jahresauftakt, der die Finanzindustrie kalt erwischte: Seit wenigen Wochen zahlt Trade Republic seinen Kunden zwei Prozent Zinsen auf Einlagen. Das Angebot bezieht sich auf das Geld, das auf dem Verrechnungskonto liegt, also nicht in Aktien, ETFs oder Kryptowährungen investiert ist.

Damit dringt das Berliner Fintech in ein gänzlich neues Geschäftsfeld vor – und entfacht nebenbei den Bieterkampf um Spareinlagen neu. Schließlich gilt die Renaissance des Einlagengeschäfts in der gesamten Finanzindustrie bereits als ausgemacht, wie Unternehmensberater Oliver Geiseler in einem Gastbeitrag für DAS INVESTMENT schreibt. Banken nutzen die Spareinlagen schließlich als Gegenfinanzierung, etwa für das Kreditgeschäft.

Verdoppelte Trade Republic seine Einlagen?

Das Umdenken bei einigen Banken könnte schneller stattfinden als vermutet. Denn einer Analyse des Portals „Finance Forward“ zufolge hat sich die Zahl der Einlagen massiv erhöht. „Finance Forward“ spricht von mindestens einer Milliarde Euro, die in den ersten zwei Wochen auf den Konten der Trade-Republic-User eingegangen sind. Ob es sich dabei primär um Einzahlungen von Neukunden oder zusätzliches Geld von Bestandskunden handelt, wird nicht im Detail aufgeschlüsselt. 

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Sollten die Zahlen korrekt sein, wäre das ein bemerkenswerter Erfolg für Trade Republic. Denn „Finanz-Szene“ zufolge betrugen die Einlagen zuvor eine Milliarde Euro. Innerhalb von zwei Wochen hätte sich der Wert damit verdoppelt.

Starkes Neukunden-Wachstum

Trade Republic äußert sich nicht zu den genannten Zahlen. Für den Neobroker dürfte sich die Zwei-Prozent-Aktion jedoch so oder so als strategisch cleverer Schachzug erweisen. Denn Analysen zeigen, dass die App im vergangenen Monat sechsstellige Download-Zahlen allein für Android verzeichnet. Das spricht für ein starkes Neukunden-Wachstum. Auf diese Weise bleibt die Wachstums-Story des Fintechs auch in Zeiten des abgekühlten Börsen-Hypes intakt.

Und wenn die Kundengelder einmal eingezahlt sind, sinkt die Hemmschwelle gegenüber Anlagen in Einzelaktien oder ETFs. Das bietet Trade Republic neue Umsatzpotenziale im klassischen Geschäftssegment.

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