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Treffen auf Malta Wie die EZB das Deflationsgespenst vertreiben will

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Weitere Senkung des Einlagensatzes prognostiziert

Eine weitere Senkung des Einlagensatzes wurde von 4 Prozent der Befragten prognostiziert. Das ist eine geldpolitische Option, die die Notenbanker in der Öffentlichkeit nicht angesprochen haben. Draghi sagte vor mehr als einem Jahr, dass der Zinssatz das untere Ende erreicht habe, als dieser auf minus 0,2 Prozent gesenkt wurde. Dennoch preist der Markt, wie Strategen der UBS AG argumentieren, eine Wahrscheinlichkeit von mindestens 50 Prozent für eine weitere Senkung um 0,1 Prozentpunkte ein.

“Als letzte Möglichkeit ist eine Reduzierung der Einlagenfazilität unserer Meinung nach eine Option", sagt Philippe Gudin, Ökonom bei Barclays Plc in Paris. “Jedoch sind wir der Meinung, dass auf diese Option wohl kaum vor Jahresende Rückgriff genommen wird, da sie noch immer recht umstritten ist.”

Die EZB hat bisher unter QE Papiere im Volumen von fast einer halben Billion Euro gekauft, den Leitzins nahe Null belassen und den Banken 400 Mrd. Euro über billige langfristige Kredite zur Verfügung gestellt. Dennoch belief sich die Inflation im September auf minus 0,1 Prozent. Das war dererste negative Wert seit dem Start von QE im März. Das mittelfristige Ziel der EZB liegt bei knapp 2 Prozent. Die Kerninflation, welche die volatilen Posten Lebensmittel und Energie nicht enthält, lag bei 0,9 Prozent.

Das verstärkt den Druck auf Draghi, der mehrfach geäußerten Zusicherung nachzukommen, dass die Notenbank die Stützungsmaßnahmen ausweiten wird, sollte dies nötig sein.

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