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Aktualisiert am 20.01.2024 - 08:09 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fonds der Woche Diese starken Trendfolger melden sich machtvoll zurück

Redakteur Sven Stoll
Redakteur Sven Stoll: In Zeiten hoher Schwankungen und niedrigerer Renditen sollten sich Anleger nach Alternativen umsehen. | Foto: Fotomontage von Jessica Hunold erstellt mit Canva

Seit Jahrzehnten kam es nicht mehr vor, dass Aktien und Anleihen gleichzeitig so stark eingebrochen sind wie 2022. Viele Experten rechnen damit, dass die Erträge der beiden gängigsten Anlageklassen künftig eh geringer ausfallen werden. Entscheidend dafür ist kurz- und mittelfristig die weitere Entwicklung der Inflation und die Antwort der Notenbanken. Die kräftigen Zinsanhebungen der Federale Reserve (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) vergrößern das Risiko einer Rezession.

Die schwierigen Zeiten sind noch nicht vorbei

„Wir gehen davon aus, dass die europäische Wirtschaft bis Ende 2022 in eine Rezession eintreten wird“, meint etwa Rose Ouahba, Leiterin der Abteilung für festverzinsliche Wertpapiere bei Carmignac. Es bestünde nach wie vor die Gefahr einer erhöhten Volatilität der Zinssätze, die zu panischen Reaktionen der Zentralbanken und zu Liquiditätsschocks führen könnte. Dies würde den Anleihemärkten weiteren Schaden zufügen, gibt die Expertin zu bedenken.

Für Frank Fischer, Fondsmanager des Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen, ist es für Entwarnung am Aktienmarkt ebenso zu früh: „An den Finanzmärkten wird so schnell keine Ruhe einkehren. Vom weiteren Verlauf des Ukraine-Kriegs ganz zu schweigen. Auch der Inflationsdruck wird angesichts der Energiekrise nicht so schnell nachlassen und einen harten Zinserhöhungskurs der Notenbanken erfordern. Weitere Rückschläge an den Märkten sind also wahrscheinlich, aber genauso auch die anschließende Erholung.“ 

Die nächsten Monate werden nach Ansicht der Experten also schwierig bleiben. Nicht nur von der Zinsfront droht Ungemach, auch eine mögliche Schuldenkrise in China oder geopolitische Konflikte einer heute noch völlig unbekannten Situation könnten erneut für Stress an den Kapitalmärkten sorgen.

 

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Trotz oder gerade wegen dieser Unwägbarkeiten achten Sparer vor allem auf Sicherheit beim Geld anlegen. Das ergab zumindest eine Auswertung von Union Investment zum heutigen Weltspartag. Demnach geben vier von zehn Befragten (40 Prozent) an, auf jeden Fall mindestens ihren eingezahlten Einsatz bei der Geldanlage zurückbekommen zu wollen. 

Auf kurze Sicht ist das mit schwankenden Wertpapieren wie Aktien und Anleihen nicht zu bewerkstelligen. Andererseits verhungert das Sparschwein auch mit mickrigen Tagesgeldzinsen zwischen 0 und 1 Prozent. Die Kaufkraft schwindet bei einer Inflationsrate von 8 bis 10 Prozent in rasendem Tempo.

Nicht alles auf eine Karte setzen

Doch was können Anleger tun, um derart schwierige Perioden wie aktuell vergleichsweise schadlos zu überstehen? Die Lösung bei längerem Anlagehorizont ist ein gut strukturiertes Depot, das neben Aktien und Anleihen weitere Anlageklassen berücksichtigt. So besagt eine Faustregel: Hohes Risiko plus hohes Risiko = geringes Risiko. Was auf den ersten Blick völlig absurd scheint, wird auf den zweiten Blick nachvollziehbar. Die Besonderheit liegt in der Korrelation zwischen den einzelnen Assetklassen. Kombiniert ein Anleger etwa zwei riskante, aber im Zeitverlauf sich unterschiedlich entwickelnde Anlageklassen, beispielsweise Aktien und Rohstoffe, so erhält er im Regelfall eine Anlage mit einem insgesamt geringeren Risiko.

Gerade in vergangenen Krisen hat sich gezeigt das neben Aktien, Anleihen, Gold und Rohstoffen alternative Strategien das Verlustrisiko signifikant senken konnten. Eine Extremsituation stellte diesbezüglich die Finanzkrise im Jahr 2008 dar. Damals verlor der MSCI World Index mehr als 40 Prozent. Gleichzeitig büßten High-Yield-Anleihen rund 26 Prozent an Wert ein. Schwellenländerbonds verloren immerhin 12 Prozent. Doch es gab Möglichkeiten die Verluste abzufedern oder sogar zu kompensieren. Sogenannte Hedgefonds-ähnliche Strategien waren bereits im Publikumsmantel für Kleinanleger erhältlich. Und die erwirtschafteten damals – wie in der heutigen Krise – beachtliche Gewinne. 

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