Stolls Fonds der Woche Diese starken Trendfolger melden sich machtvoll zurück
Trendfolger in Hochform: SMN Diversified Futures Fund und SEB Asset Selection
Marktunabhängige Trendfolger wie der SMN Diversified Futures Fund und der SEB Asset Selection jagen seit Monaten völlig unbeeindruckt vom Geschehen an den Börsen von einem Hoch zum anderen. Was diese Spezies allerdings dringend braucht: Trends, egal in welche Richtung! Schwierig sind Seitwärtsphasen und Phasen mit ständigen Richtungswechseln. So waren die liquiditätsgetriebenen Märkte der vergangenen Jahre, die ohne nennenswerte Schwankungen nach oben stürmten, kein gutes Pflaster für sogenannte Managed-Futures-Fonds. Mithilfe quantitativer Modelle, die Kauf- und Verkaufssignale generieren, springen die Fonds auf Trends auf, im Idealfall, wenn diese beginnen und in der Hoffnung, dass sie möglichst lange davon profitieren.
„Unser vollautomatisches Handelssystem beruht auf mittel- bis langfristiger Trendfolge. Das Fondsvermögen wird global diversifiziert in über 330 Instrumenten aus den Bereichen Währungen, Aktien, Zinsen und Rohstoffe veranlagt“, beschreibt SMN Investment Services Geschäftsführer Gernot Heitzinger die Fondstrategie des SMN Diversified Futures Fund. Um sich entsprechend zu positionieren, handeln die Fonds Long- oder Short Futures.
Wertvolle Portfoliobeiträge in schweren Zeiten
Die langfristigen Ergebnisse der Multi-Asset-Strategien fallen in ihrer Höhe unterschiedlich aus. Der SMN-Fonds ist bereits seit dem Jahr 1996 auf dem Markt. Seit Start liegt seine Wertentwicklung bei vergleichsweise hohen 440 Prozent, das sind immerhin rund 7 Prozent pro Jahr. Besonders interessant ist der Blick auf die Entwicklung in Krisenjahren.
So beeindruckte die Strategie im Jahr 2008, dem Jahr der Finanzkrise, mit einem Plus von 59 Prozent. In mageren Aktienjahren wie 2014, als der Dax nach einer Berg- und Talfahrt nur mit einem homöopathischen Gewinn aus dem Handel ging, erzielte die Strategie erneut ein sattes Plus von diesmal 57 Prozent. Im laufenden Jahr liegt der Gewinn des hierzulande nahezu unbekannten Fonds bei knapp 23 Prozent. Die Österreicher lassen sich ihre Arbeit allerdings hoch vergüten: Die laufenden Kosten sind mit über 4 Prozent pro Jahr happig. Dazu kommt: Der Fonds ist in Deutschland nur schwer zu bekommen. Eine Möglichkeit zum Kauf besteht etwa bei der comdirect und der DAB-BNP Paribas-Fondsplattform.
Alternativ bietet sich deshalb der Kauf des SEB Asset Selection an. Die viel niedrigeren Kosten von 1,15 Prozent sprechen für einen Kauf. In diesem Jahr liegt der Fonds mit 24 Prozent im Plus. Damit beweist er seine Korrelationseigenschaften als ausgleichender Depotbaustein erneut. Bereits im Jahr 2008 gewann er in ähnlicher Größenordnung. Aufgelegt wurde der SEB Asset Selection im Oktober 2006 als erster UCITS-konformer Managed-Futures-Fonds der Welt. Mit einem Volumen von 495 Millionen Euro ist er heute einer der größten CTA-Fonds in den nordischen Ländern. Die aggressivere Variante, der SEB Asset Selection Opportunistic, wird seit April 2021 nicht mehr angeboten.
Bis Ende 2020 verantworte Hans Olov Bornemann und sein Quant-Team den Fonds. Nach dessen Rückzug gab es eine Welle von Veränderungen bei einer Reihe von Fonds, die von diesem Team bei der SEB verwaltet wurden. Seit Anfang 2021 wird der SEB Asset Selection von Otto Francke und Mikael Nilsson und dem Quantitative Investments & Liquid Alternatives-Team gemanagt. Die systematische Trendfolge-Strategie in Aktien, Zinsen und Währungen wurde unverändert beibehalten. Zuletzt setzten die Manager auf steigende Zinsen, indem sie bei Anleihen auf fallende Kurse setzten. Long sind sie dagegen bei britischen Aktien und in einigen asiatischen Märkten. „Außerdem setzen wir weiter auf einen starken Dollar“, sagt Nilsson der von einer weiteren Aufwertung beim Greenback ausgeht.
Als Alternativen zu den vorgestellten Fonds bietet sich der im September 2009 aufgelegte Man AHL Trend Alternative oder der 2015 ins Leben gerufene Pimco Trends Managed Futures Strategy an. Die Anlagepolitik, Ziele und Ergebnisse der Fonds ähneln sich.
