„Trendfolgestrategen erzeugen die aktuelle Aktienrally“

Nur warum haben die Kurse überhaupt schon den Bogen nach oben geschafft?

Etwas gröber betrachtet, hatten sie ihr Tief im September gesehen. „Den Boden bilden immer Value-Investoren“, sagt Hens. Das sind Anleger, die nicht auf Trends oder Wirtschaftsdaten achten, sondern nur darauf, wie günstig eine Aktie ist.

Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse lagen im Sommer unter Durchschnitt, die Dividendenrenditen brachten mehr als das Doppelte einer Bundesanleihe. Da kann man schon mal zugreifen.

Weitere Impulse kamen von der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie hatte im Dezember neue Stützen für die Märkte angekündigt und Banken per Kreditlinie 500 Milliarden Euro zugeschoben. Die nahmen das Geld und kauften Staatsanleihen.

Das nahm die EZB aus der Schusslinie, weil sie nun nicht mehr selbst kaufen muss. Und die Kurse für Staatspapiere stabilisierten sich auch. Das alles brachte Ruhe in den Markt – auch wenn es sämtliche Probleme nur verschiebt und sogar noch schlimmer macht.

Pumpe pumpt die Kurse hoch

Und es lockte amerikanische Investoren an, die mit diesen Maßnahmen bei Weitem nicht solche Probleme haben wie etwa die Deutschen. Vor allem US-Geldmarktfonds zeigen sich weitgehend beruhigt und greifen wieder bei Bankpapieren zu, meldet Cognitrend.

Wohl wissend, dass die EZB die Geldpumpe weiter am Laufen halten wird. Gelöst ist damit noch gar nichts. Die Aktienmärkte waren zunächst auf Dope und ziehen nun Geld an, das zuvor falsch positioniert war. Das ist Stoff, aus dem Haussen entstehen. Aber leider keine gesunden.