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Wie es nach der Trendwende am Immobilienmarkt weitergeht
Nach steigenden Zinsen und sinkenden Bewertungen hat sich der Immobilienmarkt wieder stabilisiert. Ist das Schlimmste überstanden? Kristina Chorna, Co-Leiterin Immobilien beim Multi Family Office HQ Trust, hat sich die Entwicklung in verschiedenen Regionen und Segmenten angeschaut – und gibt einen Ausblick auf die kommenden Monate.
„Das Jahr 2024 war ein Wendepunkt für den globalen Immobilienmarkt. Mit den ersten Zinssenkungen stabilisierten sich die Immobilienpreise, und gegen Jahresende waren erste leichte Erholungen sichtbar“, analysiert Chorna. Das habe sich deutlich im vierten Quartal gezeigt. So wurde in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres das höchste Transaktionsvolumen seit Beginn der Zinserhöhungen im Jahr 2022 verzeichnet. Auch die Kaufpreise gingen wieder nach oben: „Die Preissteigerungen betrugen bis Ende 2024 durchschnittlich 3,3 Prozent in den USA und 2,8 Prozent in Europa.“
Logistik top, Büros – teilweise – ein Flop
Allerdings gab es je nach Nutzungsart starke Unterschiede: Besonders widerstandsfähig habe sich der Bereich Logistikimmobilien gezeigt. Bei Wohnimmobilien unterscheide sich die Lage je nach Region deutlich: „In Nordamerika belasteten steigende Zinsen und ein großes Angebot an neuen Objekten in einigen Regionen die Nachfrage nach Wohneigentum. In Europa hielt der chronische Wohnungsmangel den Mehrfamilienwohnungsmarkt dagegen weitgehend stabil“, so die Immobilien-Expertin.

Am Büromarkt beobachtet Chorna eine uneinheitliche Entwicklung: „Während ältere Gebäude unter hohen Leerstandsquoten litten, waren nachhaltige, moderne und flexible Büroobjekte widerstandsfähiger und erzielten attraktive Preise.“ Auch Einzelhandelsimmobilien standen unter Druck, obwohl die stärkere Konsumnachfrage und sinkende Zinsen zu einer Erholung beitrugen. Spannend für Investoren könnten aufstrebende Bereiche wie Rechenzentren, Arztpraxen, Angebote für gemeinschaftliches Wohnen und Studentenwohnheime sein.
Ausblick: Investoren können vom Wandel am Immobilienmarkt profitieren
Für Investoren sieht die Immobilienexpertin Chancen: „Mit weiteren Zinssenkungen im Jahr 2025 dürfte sich der Transaktionsmarkt weiter beleben. Ein neuer Zyklus mit besseren Renditechancen könnte bevorstehen, ähnlich den Jahren nach der Finanzkrise.“ Der Markt werde dabei stärker von Qualität, Lage und Nachhaltigkeit geprägt, meint Chorna.
Regionale und sektorale Unterschiede dürften dabei weiter an Bedeutung zunehmen: „Während Wohn- und Logistikimmobilien in einigen Regionen durch starkes Mietwachstum und Überangebote geprägt sind, gewinnen Nischensektoren wie Gesundheitsimmobilien, Studentenwohnheime, modernes Seniorenwohnen und Datencenter zunehmend an Dynamik.“ Anleger, die strategisch handeln, könnten „davon profitieren, dass sich der Immobilienmarkt erneut im Wandel befindet: Der frühe Vogel fängt den Wurm“, so das Fazit von Kristina Chorna.