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Trotz Höchstpreisen Warum Gold immer noch günstig ist

Gießen von Goldbarren in einer russischen Manufaktur: Das Edelmetall bietet noch weiteres Aufwärtspotenzial, sagt Nicolas Johnson von Pimco.
Gießen von Goldbarren in einer russischen Manufaktur: Das Edelmetall bietet noch weiteres Aufwärtspotenzial, sagt Nicolas Johnson von Pimco. | Foto: imago images / ITAR-TASS

Der schwache US-Dollar, die Tiefstände bei den Zinssätzen, Inflationssorgen, eine wachsende Verschuldung der öffentlichen Haushalte sowie global steigende Covid-19-Infektionszahlen erweisen sich als Treiber für den Goldpreis. Obwohl das begehrte Edelmetall Anfang August zu neuen Höchstpreisen gehandelt wurde, bleibt Gold weiterhin attraktiv bewertet.

Wechselspiel zwischen Gold und US-Staatsanleihen

Während viele Faktoren den Goldpreis beeinflussen, kann nur ein Aspekt die Preisentwicklung des vergangenen Jahrzehnts erklären: Die Schwankungen der realen, also inflationsbereinigten, Rendite von US-Staatsanleihen. Gold hat im Wesentlichen eine Realrendite von Null und ist abhängig von der Entwicklung der Rendite der Staatsanleihen.

Seit 2006 wird Gold ähnlich einem Vermögenswert mit einer Laufzeit von fast 30 Jahren gehandelt. Aus Sicht des Marktes ist zu erwarten, dass Anleger bei steigender Realrendite von US-Staatsanleihen das Edelmetall weniger stark bevorzugen und daher in Staatsanleihen oder in inflationsgeschützte Anleihen (TIPS) investieren – der Goldpreis dürfte sinken. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass der Goldpreis steigt, wenn die Realrenditen von Staatsanleihen fallen.

Interesse an Gold steigt weiter

Für den unmittelbaren Handel mit physischem Gold ist der sogenannte Spotpreis maßgeblich. Dieser Kurs errechnet sich aus den Preisen des aktuellen Goldhandels, bei dem die Geschäfte kurzfristig abgewickelt werden. Der Spotpreis ist ein Durchschnittspreis, der sich zusammensetzt aus dem Kurs, zu dem der letzte Goldhandel getätigt wurde, dem günstigsten Preis, zu dem die Feinunze Gold gerade auf dem Markt verfügbar ist (Brief-Kurs), und dem Kurs, den der Höchstbietende zu zahlen bereit ist (Geld-Kurs).

Der Spotpreis von Gold ist zwar in den vergangenen Jahren stark gestiegen – insbesondere weil die Realrendite von US-Staatsanleihen gesunken ist. Doch der inflationsbereinigte Goldpreis, also die Wertsteigerung minus der Inflationsrate, hat bisher die Bestmarke aus dem Jahr 2011 noch nicht geknackt.

In den vergangenen 15 Jahren lief der inflationsbereinigte Goldpreis, mit einigen Ausnahmen, in einer schmalen Bandbreite eher seitwärts. Die erste Abweichung gab es, nachdem im Jahr 2004 die ersten Gold-ETFs angeboten wurden und sich seither für Anleger ein neuer Zugang zum Markt eröffnet hat. Einen zweiten Ausreißer brachte die Finanzkrise 2008, als Investoren verstärkt in Gold investierten.

Gegenwärtig bewegt sich der inflationsbereinigte Goldpreis auf einem niedrigen Niveau. Wir halten es für wahrscheinlich, dass sich dieser Preis innerhalb der kommenden Jahre nach oben bewegt. Nicht zuletzt deshalb, weil die jüngste Performance des Edelmetalls (ähnlich wie nach der Finanzkrise von 2008) mehr Interesse bei den Finanzmarktteilnehmern geweckt hat.

Gold attraktiv bewertet

Trotz des aktuell hohen Goldpreises sind wir der Ansicht, dass das Edelmetall vor dem Hintergrund der historisch niedrigen Realzinsen nach wie vor eine aussichtsreiche Bewertung hat – man könnte sogar sagen, Gold ist günstig.

Nichtsdestotrotz ist ein steigender Realzins immer noch das größte Risiko für den Goldpreis. Doch die momentane Dynamik und das wachsende Interesse am Edelmetall wird den inflationsbereinigten Goldpreis nach oben treiben. Für Anleger gilt daher: Gold bietet noch weiteres Aufwärtspotenzial.

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