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Trotz Leerstand Knappes Angebot an Büro-Flächen für Brexit-Banken in Frankfurt

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"Die Auswahl in Frankfurt durchaus begrenzt“

Remy: „Wenn man die Anzahl der Gesuche analysiert und bedenkt, dass es eher unwahrscheinlich ist, dass zwei Großbanken in ein und dasselbe Gebäude ziehen und über welche Bezugszeitpunkte gegenwärtig gesprochen wird, dann ist die Auswahl in Frankfurt durchaus begrenzt“.

Angesichts der Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union (EU) denken Banken und andere Finanzdienstleister aus London über die Verlagerung von Aktivitäten in ein Land des EU-Binnenmarktes nach. Dabei geht es vor allem um den Verlust der so genannten Passporting-Rechte. Als neuen EU-Standort erwägen viele Finanzdienstleister nun neben Frankfurt auch Dublin.

Leerstandsquote von 8,5 Prozent

Die Leerstandsquote im ersten Quartal für Frankfurt insgesamt gibt Savills mit 8,5 Prozent an. Zum Vergleich: In Berlin lag die Quote den Daten zufolge bei 2,5 Prozent, in Hamburg bei 5,1 Prozent und in München bei 3,8 Prozent.

Das deckt sich in etwa mit den Beobachtungen anderer Immobilien-Dienstleister. So hat beispielsweise BNP Paribas Real Estate für das erste Quartal eine Leerstandsquote im gesamten Frankfurter Marktgebiet von 10,1 Prozent ermittelt. Doch nur etwa der Hälfte aller leerstehenden Flächen würden über eine von potenziellen Mietern bevorzugte moderne Ausstattungsqualität verfügen, sagt das Unternehmen.

"Wir sind in guten und vielversprechenden Gesprächen mit potentiellen Zuzüglern, aber die Stimmung ist noch relativ entspannt. Doch sollten auf einmal alle aktuellen Gesuche im Markt und die Unterschriften von Brexit-Banken zeitlich aufeinanderfallen, könnte es einen extremen Engpass in Frankfurt geben", sagt José Martinez, Geschäftsführer und Frankfurter Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate GmbH, gegenüber Bloomberg. Mietverträge von Banken vor dem Sommer erwartet er nicht, auch wenn die Aktivität auf dem Markt zuletzt deutlich angezogen habe.

Remy sieht für 2017 in Frankfurt insgesamt Vermietungen von mindestens 500.000 Quadratmetern, wobei der Wert durch Sondereffekte wie eben der Nachfrage von Investmentbanken noch höher ausfallen könne. „Weiter steigende Mieten und fallende Leerstände sind absehbar“, sagt er.

Die Angebotslücke zeigt sich auch im Preisauftrieb bei deutschen Büroimmobilien. Für das erste Quartal weist ein vom Verband deutscher Pfandbriefbanken ermittelter Kapitalwertindex, der am Mittwoch vorgelegt wurde, einen Preisanstieg bei Büroimmobilien von 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert aus, der größte Schub bezogen auf alle beobachteten Marktsegmente. Die Büromieten stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal landesweit um 3,4 Prozent.

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