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Aktualisiert am 29.01.2020 - 11:17 Uhrin RentenfondsLesedauer: 4 Minuten

Trotz Niedrigzins Aktien sind kein Ersatz für Anleihen

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Erträge mit Aktien

Um im aktuellen Umfeld laufende Erträge von über 4 Prozent zu erzielen, haben wir drei verschiedene Klassen von Aktien kombiniert. In die erste Gruppe, die sogenannten „Anker“, fallen defensive Qualitätswerte wie Nestlé, Merck oder NextEra. Das sind klassische Qualitätsaktien, die langfristig Cash generieren und dank ihrer Preismacht und operativen Exzellenz Kosten kompensieren können.

Die zweite Gruppe sind die „Beschleuniger“. Dazu gehören innovative Unternehmen, die ihr Dividendenwachstum mit der Zeit steigern können. Ein typischer Vertreter ist beispielsweise das indische Unternehmen für IT-Outsourcing und -Beratung Infosys. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei 2,69 Prozent, aber Infosys hat erhebliches Dividendensteigerungspotenzial, da es seine Marktposition im Bereich der digitalen Dienstleistungen stetig ausbaut. Nach der jüngsten Whistleblower-Affäre ist unserer Meinung nach jetzt ein guter Einstiegspunkt.

Zur dritten Gruppe gehören Aktien mit Sondersituationen. Das sind immer noch Qualitätsunternehmen, die aufgrund von herrschendem Pessimismus in Bezug auf die gesamtwirtschaftliche Lage, bestimmte Sektoren oder Anlagestile unter allgemeinen Verkaufsdruck geraten sind. Valeo wurde beispielsweise sowohl durch die Abneigung gegenüber Substanzwerten als auch die pessimistische Einstellung gegenüber Zyklikern abgestraft, ist aber nichtsdestotrotz ein Qualitätsunternehmen mit soliden Fundamentaldaten. Das Forward-KGV von 12,4 und die Dividende von 3,89 Prozent sind unserer Ansicht nach attraktiv.

Vor dem Hintergrund der trüben Verbraucherstimmung sind auch die Konsumausgaben für große Anschaffungen unlängst eingebrochen. Das wirkt sich negativ auf marktführende Nischenunternehmen aus, zum Beispiel auf den Hersteller von Freizeitsportfahrzeugen Polaris, der unserer Einschätzung nach ebenfalls hohes Dividendensteigerungspotenzial und Spielraum bei der Kapitalrendite besitzt.

Da sich die drei Gruppen im Konjunkturverlauf unterschiedlich entwickeln, entsteht durch die Kombination eine dynamische Wirkung, die dafür sorgt, dass die Performance langfristig geglättet wird und zugleich hohe laufende Erträge erzielt werden können. Auch wenn der Aktienmarkt nach wie vor mehr Risiken birgt als Festzinspapiere: Er ist der ideale Ausgangspunkt für unterschiedliche Ertragsstrategien, die sich hervorragend ergänzen lassen.

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