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  • Musk gegen Trump: Scheidung auf amerikanisch

Von in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Die zwei mächtigsten Männer der USA zerfleischen sich vor der Öffentlichkeit
Die zwei mächtigsten Männer der USA zerfleischen sich vor der Öffentlichkeit. | Foto: Sora

Manche Freundschaften tragen ihre Verfallsdaten bereits bei der Entstehung in sich. Die spektakuläre Implosion der Trump-Musk-Bromance war so vorhersagbar wie der nächste Sonnenaufgang – nur die Geschwindigkeit überraschte.

Zwei Alphatiere, die beide gewohnt sind, der klügste und angesehenste Mann im Raum zu sein. Beide süchtig nach dem Rampenlicht. Beide kommunizieren hauptsächlich über Social-Media-Wutanfälle. Dass das gutgehen sollte, glaubte wohl nur, wer an die Zahnfee glaubt. 

Das Köstliche an der ganzen Affäre: Musk kritisiert Trumps Ausgaben-Orgien, dabei hat er sein Imperium jahrelang am staatlichen Subventionstropf aufgebaut. Elektroauto-Förderung, Weltraum-Verträge, Regulierungsgeschenke – alles mitgenommen. Jetzt den Staatsfeind zu mimen ist wie Steuerhinterziehung predigen auf dem Weg zum Finanzamt.

Trump wiederum droht seinem Großspender mit Vertragsentzug. Solche Dankbarkeit würde selbst einen Mafioso erröten lassen. „Mir macht es nichts aus, dass Elon sich gegen mich wendet", schrieb er süffisant, „aber er hätte es vor Monaten tun sollen." Übersetzung: Verrat ist okay, aber bitte mit Vorlaufzeit.

Als Musk die Epstein-Karte zog, war endgültig klar: Hier gibt es keinen Weg zurück. Das ist politische Kriegsführung mit der Panzerfaust.

 

Das Welttheater ist nicht groß genug für zwei Narzissten

Die wahren Verlierer sind die Tesla-Aktionäre, die zusehen durften, wie 34 Milliarden US-Dollar an einem Tag verdampften. Schwer vorstellbar, dass noch ein anderer Konzern seinen Börsenwert so direkt an die Twitter-Gewohnheiten seines Chefs gekoppelt hat.

Was wir erleben, ist keine Politik, sondern Psychodrama. Zwei Narzissten entdecken, dass das Welttheater nicht groß genug für sie beide ist. Der eine will eine neue Partei gründen (obwohl er als Südafrikaner gar nicht US-Präsident werden kann), der andere regiert ein Land, das ihm zunehmend egal wird.

Trump wird nun ohne seinen wichtigsten Cheerleader weiter wüten, als gäbe es kein Morgen, Musk hingegen darf lernen, wie es sich anfühlt, wenn plötzlich niemand mehr seine 3-Uhr-morgens-Eingebungen für Staatsphilosophie hält.

 

Während sich die beiden Giganten gegenseitig zerfleischen, sitzt irgendwo ein chinesischer Parteifunktionär am Schreibtisch und kann sein Glück kaum fassen. Xi Jinping muss nicht einmal mehr etwas tun – die Amerikaner erledigen den Job für ihn. Zwei der einflussreichsten Männer des Westens haben gerade beschlossen, ihre Energie lieber darauf zu verwenden, sich öffentlich zu demontieren, anstatt, sagen wir, China Paroli zu bieten.

Wenn das kein Grund zum Feiern ist in Peking, dann weiß ich auch nicht. Die Jungs vom Politbüro werden sich gestern Abend ein Bier aufgemacht haben und auf das Internet anstoßen – die Erfindung, die es möglich macht, dass sich Supermächte ganz von selbst zerlegen.

Dies ist ein persönlicher Kommentar, der ausschließlich die subjektive Meinung und Sichtweise des Autors widerspiegelt. Die hier dargestellten Ansichten, Interpretationen und Schlussfolgerungen repräsentieren nicht notwendigerweise die Position oder offizielle Haltung des Unternehmens. 

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