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Von in WirtschaftLesedauer: 10 Minuten
Donald Trump sorgt mit weltweiten Zöllen für große Unsicherheiten und riskiert einen möglichen Handelskrieg.
Donald Trump sorgt mit weltweiten Zöllen für große Unsicherheiten und riskiert einen möglichen Handelskrieg. | Foto: Imago / SNA

Nach 72 Tagen im Amt sorgt US-Präsident Donald Trump am eigen ernannten „Liberation Day“ für einen weltweiten Paukenschlag. Mit der Verkündung von Zöllen auf Importe aus 150 Ländern schickt Trump die weltweiten Börsen auf Talfahrt und verunsichert auch einige Republikaner aus den eigenen Reihen. Ökonomen gehen davon aus, dass sich Donald Trump und die USA damit selbst am meisten schaden werden. Wir haben die wichtigsten Aussagen von Experten aus der Finanzbranche zusammengefasst:

Johannes Mayr, Chefvolkswirt bei Eyb & Wallwitz:

„Die Zollankündigungen am „Liberation Day“ gehen deutlich über die Befürchtungen hinaus und erhöhen das Risiko einer US-Rezession. Gleichzeitig sind die Fundamentaldaten sowohl auf der makroökonomischen Seite als auch auf Seiten der Unternehmen noch sehr robust. Sollten die Zölle tatsächlich wie angekündigt steigen, sind ein Inflationsschub und eine deutliche Wachstumsverlangsamung sehr wahrscheinlich. Dies ist der ökonomische Preis für die höhere Unsicherheit und die aggressive Handelspolitik.

Mit Blick auf Europa sind die Hoffnungen deutlich gestiegen, dass die ambitionierten Fiskalpläne die Konsum- und Investitionsbedingungen nachhaltig verbessern und den Wirtschaftsraum auf einen höheren Wachstumspfad führen. Es dürfte sich aber rasch abzeichnen, dass diese Erwartungen vor allem kurzfristig überzogen sind. [...] Insgesamt dürften sich positive Wachstumseffekte erst 2026 und 2027 zeigen. 2025 wird das Wachstum kaum über 1 Prozent hinausgehen. Und auch für Europa sind die Abwärtsrisiken mit den hohen Importzöllen in den USA gestiegen.

 

Positive wirtschaftspolitische Signale gibt es auch aus Asien. In Japan mehren sich die Zeichen, dass die Wirtschaft ihre langjährige Schwäche überwunden hat, was zu höheren Renditeerwartungen und einem Rückfluss von Kapital führt. In China scheint die Regierung zunehmend entschlossen, den heimischen Konsum wie auch das Exportgeschäft stärker zu stützen, auch um dem Druck aus den USA entgegenzuwirken.“

Adam Hetts, Global Head of Multi-Asset, Janus Henderson Investors:

„Die horrenden Zölle für jedes einzelne Land schreien nach 'Verhandlungstaktik', was die Märkte auf absehbare Zeit in Atem halten wird. Glücklicherweise bedeutet es, dass es ab jetzt einen beträchtlichen Spielraum für niedrigere Zölle gibt, wenn auch mit einer 10-prozentigen Ausgangsbasis. Die Regierung hat gezeigt, dass sie gegenüber Marktschmerzen eine erstaunlich hohe Toleranz hat.

Die große Frage lautet: Wie viel Toleranz hat sie im Verlauf der Verhandlungen gegenüber echten Wirtschaftsschäden? Der S&P 500 erholte sich unterdessen nach dem jüngsten guten ADP-Arbeitsmarktbericht und erinnerte daran, dass die Gesamtwirtschaft nach wie vor im Mittelpunkt steht. In dieser Woche werden die ISM-Daten für den Dienstleistungssektor und die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft besonders aufmerksam verfolgt, da hier jede nennenswerte Schwäche Rezessionsängste schüren wird.“

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